Zutrittskontrolle – das Wichtigste auf einen Blick
Gebäudesicherheit
Die Zutrittskontrolle verschafft Personen Zutritt zu dem für Sie freigegebenen Raum, Bereich oder Gebäude. Unbefugten Personen wird der Zutritt bedarfsgerecht verwehrt. Dieser Beitrag erläutert die wesentlichen Möglichkeiten, die Zutrittssysteme bieten, und erklärt die damit im Zusammenhang stehenden Kriterien.
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Gebäudesicherheit
Zutrittskontrolle – das Wichtigste auf einen Blick
Die Zutrittskontrolle verschafft Personen Zutritt zu dem für Sie freigegebenen Raum, Bereich oder Gebäude. Unbefugten Personen wird der Zutritt bedarfsgerecht verwehrt. Dieser Beitrag erläutert die wesentlichen Möglichkeiten, die Zutrittssysteme bieten, und erklärt die damit im Zusammenhang stehenden Kriterien.
Auswahlkriterien für Zutrittskontrollen
Wer eine professionelle Zutrittskontrolle für das Unternehmen oder für den Privatbereich evaluiert, sollte sich vorher folgende Fragen stellen:
• Welches Identifikationsmedium wird bevorzugt (Badge, Fingerprint, Smartphone etc.)?
• Werden zusätzliche Funktionen wie Zeiterfassung, Alarmanlage, Besuchermanagement etc. benötigt?
• Wie viele Zugänge sollen mit einem Zutrittskontrollsystem ausgestattet werden?
• Wie viele Personen nutzen den Zugang?
• Gibt es unterschiedliche Zugangszeiten / Berechtigungen?
• Ist ein elektronisches Türschloss bereits vorhanden?
Hinweise von den Gryps-Einkaufsexperten
• Es können mehrere Identifikationsmedien miteinander kombiniert werden. So beispielsweise Badges zur Identifizierung für den Zugang und Fingerprint für die Verifizierung.
• Kommt es zum Verlust eines Zutrittsmediums, muss nicht das komplette System ausgetauscht werden. Es reicht die sofortige Sperrung des verlorenen Transponders.
• Möchten man den Anbieter wechseln, besitzt aber bereits Badges für das Zugangssystem, können diese meist wiederverwendet werden.
• Biometrische Daten von Mitarbeitenden dürfen erst erfasst werden, wenn vom Arbeitgebenden ein Rechtfertigungsgrund vorliegt und sichergestellt werden kann, dass das System datenschutzkonform ist.
• Die Türen müssen mit elektronischen Türschlössern ausgestattet werden, um ein Zutrittskontrollsystem installieren zu können. Daher wird grösstenteils eine neue, die Anforderungen erfüllende Tür benötigt oder – wenn elektronisch erschliessbar – die bestehende Tür mit neuem Schloss nachgerüstet.
«Biometrische Daten von Mitarbeitenden dürfen erst erfasst werden, wenn vom Arbeitgebenden ein Rechtfertigungsgrund vorliegt und sichergestellt werden kann, dass das System datenschutzkonform ist.»
Unterschiede der Zutrittsmedien
Als Identifikationsmedien der Zutrittskontrolle in Büro- und Industriegebäuden oder anderen Liegenschaften dienen die aufgeführten Möglichkeiten:
Schliessanlage
Eine Schliessanlage besteht aus mehreren Schlosszylindern, die individuell sein können. Man kann dadurch bestimmen, welcher Schlüssel welches Schloss aufschliesst. Somit gibt es neben gewöhnlichen Schliessanlagen auch individuell angepasste Schlüssel, die nur bestimmte Zylinder öffnen.
Badge-Zutritt, Schlüsselkarte oder Smartphone
Ein Badge, Schlüsselring, Schlüsselanhänger oder Smartphone arbeitet mit Transpondern (RFID-Chips), die zur Identifikation dienen. Bei der RFID-Zugangskontrolle befindet sich ein Transponder in der Karte oder im Anhänger, welcher von einem Lesegerät (z. B. Leser oder Digitalzylinder) erkannt wird. Um bei einem Verlust des Zutrittsbadges Missbrauch zu verhindern, kann dieser umgehend aus dem System gelöscht werden.
Badges für die Zutrittskontrolle sind günstig und erweiterbar, jedoch besteht die Möglichkeit von Fälschungen, Diebstahl und Verlust.
Zutritt mittels PIN
Eine PIN bzw. ein Passwort kann als (geteilter) Zugangscode für einen Bereich oder als persönliches Identifikationsmittel eingesetzt werden. Eine PIN verursacht weniger administrativen Aufwand, da der Code von mehreren Personen benutzt werden kann. Das persönliche Identifikationsmittel hingegen ermöglicht es, die Bewegung von Mitarbeitenden nachzuvollziehen, und erlaubt es, Zugänge dynamisch zu beschränken. Eine PIN ist einfach zu installieren, jedoch kann der Zugangscode von den berechtigten Personen vergessen oder Unberechtigten verraten werden.
Biometrische Zugangskontrolle
Biometrische Daten wie Fingerabdrücke oder Iris-Scans sind Identifikatoren, die nicht an andere Personen weitergegeben oder imitiert werden können. Sie bieten eine hohe Sicherheit und Flexibilität. Der Scan von Handvenen als biometrische Zutrittsbarriere ist ebenfalls eine Alternative. Vorteile biometrischer Daten sind, neben der hohen Sicherheit, dass kein Schlüssel oder dergleichen mitgenommen werden muss.
Ein Zutrittssystem mit biometrischen Daten kann ebenfalls mit Badge oder Codetastatur kombiniert werden sowie eine Schnittstelle zu einer Alarmanlage herstellen. Die biometrische Zugangskontrolle garantiert Sicherheit, kann jedoch sehr teuer sein und eine aufwendige Installation erfordern.
Zutrittskontrolle mit künstlicher Intelligenz
Durch die Corona-Pandemie sind neue Anforderungen an die Zugangssysteme entstanden. Der Einsatz einer Zutrittskontrolle mit einer speziellen KI-Kamera (künstliche Intelligenz) ermöglicht die Zählung von Personen, um eventuelle Corona-Vorschriften einzuhalten oder um Besucherströme zu analysieren. Besonders für den Detailhandel lohnt sich diese Art der Zutrittskontrolle. Die wichtigsten Eigenschaften:
• KI-Kamera erfasst bis zu 200 Personen zeitgleich
• Ermöglicht Gruppenzählung und Genauigkeit von 99,5%
• Erkennung und gleichzeitiger Ausschluss von Tieren, Kinder- und Einkaufswagen
• Mitarbeitende können ausgeblendet werden
• Überwachung mehrerer Eingänge
Die KI-Kameras sind datenschutzrechtlich vollkommen unbedenklich und erfüllen zu 100% die Datenschutzgrundverordnung durch individuell anpassbare Anonymisierungslevel mit vier Abstufungen:
• Stufe 0: Keine Einschränkungen; Live-Videobild-Streams; Personenpfade
• Stufe 1: Kein Live-Videobild-Stream; nur Standbild; Personenpfade
• Stufe 2: Kein Bild, Personenpfade
• Stufe 3: Kein Bild, keine Personenpfade
Hardwarekomponenten für ein Zutrittskontrollsystem
Ein vollständiges Zutrittssystem besteht aus folgenden Komponenten:
• Physischer Durchgang, z.B. in Form von Türen, Toren, Drehkreuzen oder Vereinzelungsschleusen
• Elektronisches Türschloss bzw. Digitalzylinder
• Identifikationsmedien wie Zutrittsbadge, Fingerprint-Leser, Codeleser usw.
• Steuereinheit zur Programmierung der Zutrittsmedien
• Evtl. Server für die Zutrittskontrollsoftware
Die meisten modernen Türen verfügen über ein elektronisches Türschloss oder einen Digitalzylinder.
Zutrittskontrollsoftware
Die Grundfunktion eines Zutrittssystems umfasst die Steuerung und Anpassung von Zutrittsrechten. Zudem können alle Anfragen protokolliert und an andere Systeme weitergeleitet werden. Die Funktionsweise der Zutrittskontrollsoftware kann somit durch verschiedene Module wie beispielsweise durch Zeiterfassung, Besuchermanagement, Personalverwaltung und Alarmanlage erweitert werden.
Cloud-basierte Zutrittskontrolle
Bei der klassischen Inhouse-Variante läuft die Software lokal auf dem eigenen Server und Netzwerk eines Unternehmens. Web-basierte Cloud-Anwendungen laufen hingegen auf den Servern der Softwarehersteller. Ein Vorteil der Web-basierten Variante ist, dass das Zutrittssystem vom Softwarehersteller gehostet, gewartet und immer auf den aktuellsten Stand gebracht wird. Auch können mehrere Systeme wie die Buchhaltungssoftware, Zeiterfassung und andere Cloud-basierte Anwendungen in die Zutrittslösung integriert werden.
Sicherheitsmanagementsysteme SLS
Die Anforderungen an Sicherheitseinrichtungen in Gebäuden steigen immer weiter. Daher müssen mehrere Systeme miteinander verknüpft werden können, um ein ganzheitliches Sicherheitssystem zu garantieren. Das System der Zutrittskontrolle ist so mit der Software der Alarmanlage, Brandmeldeanlage, Videoüberwachung, Gebäudeautomation, Gebäudetechnik, Aufzugssteuerung und des Evakuierungssystems vernetzt. Mit einer zentralen Steuerung und Überwachung all dieser Einzelsysteme können Anwender mithilfe eines Sicherheitsmanagementsystems (SLS) den Überblick behalten und alle Systeme als Ganzes besser beherrschen.
Häufige Fragen zur Zutrittskontrolle
Was ist der Unterschied zwischen einer Online- und einer Offline-Zutrittskontrolle?
• Offline-Zutrittskontrollen sind kostengünstiger und vor allem im Privathaushalt und bei kleinen Unternehmen beliebt. Es ist keine Verkabelung notwendig und die Erweiterung auf andere Zugänge ist einfach. Die einzelnen Berechtigungen müssen lokal an jeder Tür einzeln vergeben bzw. programmiert werden.
• Mit Online-Zutrittskontrollen können alle Funktionen einer Zutrittskontrolle abgedeckt werden. Die Daten werden alle zentral von einem System gesteuert und sind daher für grössere Unternehmen (auch mit mehreren Standorten) ideal geeignet.
Welche Sicherheitskomponenten können mit einem Zutrittskontrollsystem kombiniert werden?
Für noch mehr Sicherheit können verschiedene Systeme miteinander vernetzt werden, z.B. die Alarm- und Videoüberwachung. So kann bei einem Eindringversuch der Alarm sofort ausgelöst und dieser per Video festgehalten werden. Bei der Kombination von mehreren Sicherheitssystemen spricht man von einem Sicherheitsmanagementsystem SLS. ■
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