Zeitgemässer Raum für städtisches Leben
Fenster und Türen
Die Umnutzung der Lagerhäuser des Brüsseler Güterbahnhofs Gare Maritime wurden mit dem niederländischen ARC20 Architectuur Award ausgezeichnet. Neutelings Riedijk Architects fügten insgesamt zwölf Pavillons in das grosse Volumen der Hallen ein, die Büros, Läden und Restaurants beherbergen und mit viel öffentlichem Raum zur Revitalisierung des Viertels beitragen. Geprägt von Glas und Metall wirken die einzelnen Pavillons äusserst transparent.
Login
Danke für Ihr Interesse an unseren Inhalten. Abonnenten der Fachzeitschrift metall finden das Login für den Vollzugriff im Impressum der aktuellen Printausgabe. Das Passwort ändert monatlich.
Jetzt registrieren und lesen. Registrieren Sie sich um einzelne Artikel zu lesen und einfach per Kreditkarte zu bezahlen. (CHF 5,- pro Artikel)
Als registrierter Benutzer haben Sie jederzeit Zugriff auf Ihre gekauften Artikel.
Sollten Sie als interessierte Fachkraft im Metall-, Stahl- und Fassadenbau die Fachzeitschrift metall tatsächlich noch nicht abonniert haben, verlieren Sie keine Zeit und bestellen Sie Ihr persönliches Abonnement gleich hier.
Fenster und Türen
Zeitgemässer Raum für städtisches Leben
Die Umnutzung der Lagerhäuser des Brüsseler Güterbahnhofs Gare Maritime wurden mit dem niederländischen ARC20 Architectuur Award ausgezeichnet. Neutelings Riedijk Architects fügten insgesamt zwölf Pavillons in das grosse Volumen der Hallen ein, die Büros, Läden und Restaurants beherbergen und mit viel öffentlichem Raum zur Revitalisierung des Viertels beitragen. Geprägt von Glas und Metall wirken die einzelnen Pavillons äusserst transparent.
Der Gare Maritime, zwischen 1902 und 1908 erbaut, besteht aus drei hohen und vier niedrigeren Hallen, die räumlich miteinander verbunden sind. Das Ensemble ist 280 Meter lang, 140 Meter breit, am höchsten Punkt 24 Meter hoch und überdacht eine Fläche von mehr als 40 000 m 2 . Um es vorwegzunehmen: Die Gare Maritime ist kein geschütztes Baudenkmal. Aber mit ihren imposanten Stützen, deren strenger Raster durch florale Ornamente im frühen Jugendstil aufgelockert wird, ist sie ein wertvolles Zeugnis der Industriearchitektur in Brüssel.
Freitragende Stahlfassaden im XXL-Format
Die insgesamt 20 grossflächigen Glasfassaden an den Giebelseiten der Pavillons, jeweils eine Fläche von 215 m 2 , wurden als freitragende Stahlleichtbaukonstruktion errichtet. Die Architekten entschieden sich für das hochwärmedämmende Stahlprofilsystem Jansen VISS, das teils in Kombination mit VISS Basic für trägerunabhängige Fassadenkonstruktionen zur Anwendung kam. Da die historische Konstruktion unter gar keinen Umständen belastet werden durfte, ruht die Vorhangfassade auf den Deckenbalken des 2. Obergeschosses. Im 3. Obergeschoss ist sie an die Geschossdecke angebunden und darüber hinaus mittels Druckstäben an nur noch zwei Punkten der Pavillons befestigt. Für zusätzliche Stabilität sorgen Rücksprünge in den Eckbereichen und leicht nach innen versetzte Eingänge. Die Besonderheit der Pfosten-Riegel-Konstruktion liegt in der Verbindung der Pfosten untereinander mittels einhängbarer Riegel: Sie sind teils geschweisst, teils gesteckt und verschraubt und teils nur gesteckt ausgeführt, um Dilatationen in den Riegelanschlüssen aufnehmen zu können. Diese sind aufgrund der grossen, öffenbaren Oberlichter im Hallendach, an das die Pfosten-Riegel-Fassade mit einer EPDM-Dichtung anschliesst, zu erwarten.
«Da die historische Konstruktion unter gar keinen Umständen belastet werden durfte, ruht die Vorhangfassade auf den Deckenbalken des 2. Obergeschosses.»
Stahl – früher wie heute die erste Wahl
Entstanden ist eine freitragende Fassade nach dem Stand der Technik, wie sie nur mit Stahlprofilen möglich ist – und zudem den Vorstellungen der Architekten von einer leichten und filigranen Konstruktion voll und ganz entspricht: «Wir haben uns für Stahlprofile entschieden, weil sie schmaler sind als Aluminium», begründet Jan de Moffarts die Wahl der VISS-Fassade. In diesem Fall wurde das wärmedämmende Stahlprofilsystem mit einer Ansichtsbreite von nur 50 mm verwendet. Dass auch die originalen Fassaden mit Stahlprofilen errichtet worden waren, war ein zusätzliches Argument. Leider waren weite Teile dieser Industrieverglasungen im Lauf der Zeit durch Bleche ersetzt worden – ein Provisorium, dem de Moffarts nunmehr ein Ende setzte: Die Ost- und Westfassade der hohen Hallen wurde in den Bereichen, in denen die Pavillons an sie anschliessen, ebenfalls mit dem Stahlprofilsystem Jansen VISS erneuert. Sensorgesteuert dimmbare Dreifach-Isoliergläser mit Low-E-Beschichtung schützen die Büros an der Westfassade vor allzu viel Sonneneinstrahlung. Öffenbare Flügel aus dem Türprofilsystem Janisol ermöglichen den Ausstieg auf die Dachfläche der niedrigeren Hallen. ■
Bautafel
Bauherr:
Extensa Group, Brüssel
Architekten:
JDMA Jan de Moffarts Architecten, Brüssel
Metallbauer:
Pavillonfassaden:
Lootens Deinze NV, Deinze
Ost- und Westfassaden:
CS Raamconstructies, Weelde (Ravels) und Zuid Nederlandse Ramenfabriek (ZNR), Rucphen
Verwendete Stahlprofilsysteme:
VISS Fassade, VISS Basic und Janisol
Systemlieferant:
Jansen AG, Oberriet