Glastechnik

Vogelschlag an Glasfassaden muss nicht sein

Text: Flachglas MarkenKreis

Für Vögel können grosse Glasflächen zum Verhängnis werden, weil das Glas entweder die Landschaft spiegelt oder durchscheinen lässt und den Tieren so eine freie Flugbahn oder ein attraktives Ziel vortäuscht. Schwarze aufgeklebte Vogelsilhouetten haben sich in diesem Zusammenhang als völlig unwirksam herausgestellt. Umweltschützer und Vogelfreunde machen seit Jahren schon auf das Problem aufmerksam.

Vogelschutz gewinnt an Bedeutung

Vogelschutz liegt in den Händen von Städten und Gemeinden. Diese sind verpflichtet, im Rahmen der naturschutzrechtlichen Regelungen Vogelschlag an Gebäuden zu prüfen und das Risiko dafür zu reduzieren. Dementsprechend sehen sich Architekten und Planer bei neuen Gebäuden und Bauteilen mit diesem Thema mehr und mehr konfrontiert.
«Wir merken, dass Vogelschutz im Rahmen unserer Beratungstätigkeit eine zunehmende Bedeutung erlangt. Gerade bei der Planung von transparenten, grossflächigen Glasfassaden prüfen wir zusammen mit Architekten schon im Vorfeld wirtschaftliche, realisierbare Lösungen. Und die müssen nicht zwingend kompliziert sein, es gibt wirksame einfache Massnahmen», erläutert Michael Scheer, Geschäftsführer bei Flachglas MarkenKreis.
Orientierungspunkte für die Beratung geben dabei das Ornithologische Gutachten der Gemeinden sowie Empfehlungen der Vogelwarte Sempach. «Im Grunde genommen geht es bei vogelfreundlichen Gläsern immer um zwei wichtige Aspekte – das Sichtbarmachen der Gläser und das Vermeiden grossflächiger Spiegelbilder beziehungsweise eine Kombination beider Aspekte. Zudem stehen neue Produkte mit Markierungen zur Verfügung. Für das Finden des optimalen Glases sollte idealerweise vorab ein standortspezifisches ornithologisches Gutachten eingeholt werden, das die Produktanforderungen an den Vogelschutz der zugehörigen Behörde beschreibt», erläutert Scheer weiter. «Auf Basis dieser Empfehlungen finden dann unsere Beratungen statt.» 

 

«Im Grunde genommen geht es bei vogelfreundlichen Gläsern immer um zwei wichtige Aspekte – das Sichtbarmachen der Gläser und das Vermeiden grossflächiger Spiegelbilder beziehungsweise eine Kombination beider Aspekte.» Michael Scheer, Geschäftsführer bei Flachglas MarkenKreis

 

 

Vogelfreundliche Gläser

Die hohe Transmission von Glas ist eine Hauptursache von Vogelkollisionen. Die Vogelwarte Sempach empfiehlt in diesen Fällen zuverlässig wirkende Markierungen der Gläser und bezieht sich auf die Ergebnisse umfangreich durchgeführter Flugtunneltestungen. Mit Markierungen sollen transparente Scheiben für Vögel so sichtbar gemacht werden, dass sie diese als Hindernis wahrnehmen können. Die einfachste Möglichkeit einer wirksamen Markierung stellen Streifen- oder Punktmuster dar, die horizontal oder vertikal auf eine Scheibe aufgebracht werden. Unregelmässige Muster sind jedoch ebenso möglich und eröffnen grosse gestalterische Spielräume.
Flachglas MarkenKreis bietet umfangreiche Möglichkeiten der Bedruckung von Glas und verfügt in seinen Musterkatalogen auch über vogelfreundliche Designs. Zu beachten bleibt, wie die Gläser bedruckt werden. Markierungen müssen in bestimmten Massen und Abständen erfolgen, die Abstände so aufeinander abgestimmt sein, dass Vögel nicht versuchen, hindurchzufliegen. Die Vogelwarte Sempach gibt diesbezüglich Empfehlungen ab. «Auch die Farbe der Bedruckung und die Position auf der Scheibe spielen eine Rolle», ergänzt Objektberater Frank Horstmann vom Flachglas MarkenKreis. «Ein hoher Kontrast ist wichtig für die Wahrnehmbarkeit der Muster. Bewährt haben sich schwarze Bedruckungen auf der Anprallseite. Da der Druck mit keramischen Farben erfolgt, die besonders dauerhaft und widerstandsfähig sind, kann die Bedruckung auch auf der Witterungsseite erfolgen. 

 

Reduktion grossflächiger Spiegelwirkungen

Stark reflektierendes Isolierglas erzeugt Spiegelungen in fast jeder Situation und stellt deshalb ein erhöhtes Risiko für unerwünschten Vogelschlag dar. Die Vogelwarte Sempach empfiehlt daher als Minimalmassnahme, Gläser mit möglichst geringer Aussenreflexion einzusetzen, was bei Dreifach-Isoliergläsern häufig ein Problem ist und in vogelreichen Gegenden keinen ausreichenden Schutz bietet.
Flachglas MarkenKreis bietet im Bereich der Sonnenschutz-Isoliergläser gleich mehrere reflexionsarme Glastypen. «Infrastop III Neutral 63/39 und Brillant 54/30 haben sich mit RL-Werten von 12% beziehungsweise 14% als vogelfreundliche Verglasungen schon in vielen Bauten bewährt», erläutert Horstmann. «Und mit der neuen Infrastop Q-Produktfamilie erweitern wir unser Angebot um gleich drei weitere Gläser mit beachtlichen Reflexionswerten von nur 9% bis 12%. Beim Einsatz reflexionsarmer Gläser ist allerdings darauf zu achten, dass sich keine neuen Gefahrenbereiche ergeben. Kritisch sind hier verglaste Eckbereiche. Durchsichten sollten hier durch eine entsprechende Innenraumgestaltung vermieden werden», so Horstmann weiter.
Die Vogelwarte Sempach geht hier sogar noch einen Schritt weiter. Sie empfiehlt, auch schwach reflektierende Scheiben zusätzlich zu markieren, um Vogelkollisionen zu vermeiden.  

 

Beschichtungen

Markierungen an Fensterscheiben und Bürogebäuden werden von Bauherrschaften nicht gleichermassen als attraktiv empfunden. Deshalb wurden weitere alternative Markierungen entwickelt, die die Transmission und Reflexion des Glases verändern. Flachglas MarkenKreis bietet in diesem Segment Pilkington AviSafe TM und Ornilux mikado und -design an. 

Reine UV-Markierungen sind nach wie vor nicht zu empfehlen. Zahlreiche stark kollisionsgefährdete heimische Arten wie Greifvögel, Spechte und Tauben haben keine Sensoren, die UV ausreichend gut wahrnehmen. Zudem spielt im Unterschied zu Situationen wie Nahrungssuche oder Partnerwahl das UV-Sehen für in Bewegung befindliche Vögel, die schnell ein Hindernis erkennen und diesem ausweichen müssen, höchstens eine untergeordnete Rolle.
www.flachglas-markenkreis.de     ■