Verantwortung und Nachhaltigkeit sind gefragt
Viele bekannte Firmen und Lobbyverbände bezeichnen sich heute als nachhaltige Organisation. Sie schmücken sich mit grünen und klimafreundlichen Attributen, betreiben aber damit lediglich das verpönte «Greenwashing».
Damit zeigen sie, von Nachhaltigkeit nicht viel zu verstehen oder im Kern kein Interesse daran zu haben. Nachhaltigkeit bedeutet nämlich etwas ganz anderes: Es ist sinngemäss eine gesellschaftliche oder unternehmerische Entwicklung, welche die Abdeckung der Bedürfnisse der Gegenwart ermöglicht, ohne dasselbe Bestreben für künftige Generationen zu gefährden. So wurde das übrigens von den Vereinten Nationen (UNO) bereits 1987 definiert.
Die Metallbaubranche ist bekanntlich die Pionierin in Sachen Werkstoff-Recycling. Nur weiss das die breite Öffentlichkeit nicht. Weit bevor der Begriff Recycling «gehypt» worden ist, hat sie in der Werkstatt ihre Metall- und Glasabfälle etc. getrennt gesammelt und der Wiederaufbereitung zurückgeführt. Heute steht die Metallbaubranche zuvorderst, wenn es um Gebäudeumnutzung und «Urban-Mining» - dem sortenreinen Bauwerks-Rückbau und der Wiederverwendung von Baustoffen geht. Und - das nicht als Einbahnverkehr in die Kehrichtverbrennung oder in die Deponie, wie dies beispielsweise bei Holzwerkstoffen oder mineralischen Baustoffen noch mehrheitlich der Fall ist. Auch beim «Upcycling» ist die Metallbaubranche top. Beispielsweise dann, wenn alter Baustahl bei SwissSteel eingeschmolzen und danach als veredelter Werkstoff in Form von hochwertigen Stahlprofilen zurück in den Umlauf kommt.
Damit auch künftige Generationen eine erfolgreiche, nachhaltige Wertschöpfung in den KMU betreiben können, braucht es in Zukunft weiterhin gut ausgebildete Fachkräfte. Die Lernendenausbildung ist dabei Garant und Voraussetzung für diese nachhaltige Branchenentwicklung. Die Unternehmer*innen und der AM Suisse sind deshalb in der Nachwuchsförderung sehr aktiv. Wir haben gemeinsam die herausfordernde, aber befriedigende Aufgabe, jedes Jahr von Neuem jugendliche Rohdiamanten zu entdecken, sie für uns zu gewinnen, in ihren vier Lehrjahren in Topform zu bringen und zu guter Letzt ihnen den glänzenden Schliff für die wunderbare Strahlkraft unserer Berufe zu verpassen. Dies ist auch gleichzeitig mein Appell an Sie geschätzte Leserinnen und Leser, sich weiterhin stark in der Lehrlingsausbildung zu engagieren.
Nachhaltigkeit braucht starke Partnerschaften
Starke Arbeitgeber- und Fachverbände sowie gut organisierte Dachverbände sind dabei ebenso wichtig – im Kollektiv und mit gelebter Solidarität ist man immer stärker! Verbände halten den Unternehmer*innen in vielen Belangen den Rücken frei! Auch ein Arbeitgeberverband muss sich diesen herausfordernden Situationen und Veränderungen nachhaltig anpassen. Die Verfolgung einer klaren Strategie bilden auf dem Weg in die Zukunft die Leitplanken. Wir sind stolz, dass wir dabei auf den Antrieb und die intensive Unterstützung von hunderten Milizmitarbeitenden vertrauen dürfen, damit der Praxisbezug und die Effektivität unserer Arbeiten immer sichergestellt sind. Dies entspricht exakt dem Leitsatz des AM Suisse: «In Partnerschaft zur Stärke – mit Stärke zum Erfolg.»
Wir wünschen Ihnen liebe Leserinnen und Leser ruhige und erholsame Festtage und weiterhin viel Erfolg und Erfüllung in Ihrem Berufsalltag. ■
AM Suisse
Bernhard von Mühlenen, Direktor