März 2021
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Unterschiedliche Farben für die Mensa-Fassade

Gebäudehülle

An der Kantonsschule Schaffhausen wurde ein spiegelnder Glaskörper zwischen historische Gebäude gesetzt. Die verschiedenfarbigen Gläser lassen die Fassaden – je nach Lichteinfall und Blickwinkel – völlig unterschiedlich erscheinen.


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Die unterschiedlichen Farbfolien in den Gläsern generieren tolle Effekte und widerspiegeln die Umwelt auf einzigartige Weise.
Die unterschiedlichen Farbfolien in den Gläsern generieren tolle Effekte und widerspiegeln die Umwelt auf einzigartige Weise.

Gebäudehülle

Unterschiedliche Farben für die Mensa-Fassade

An der Kantonsschule Schaffhausen wurde ein spiegelnder Glaskörper zwischen historische Gebäude gesetzt. Die verschiedenfarbigen Gläser lassen die Fassaden – je nach Lichteinfall und Blickwinkel – völlig unterschiedlich erscheinen.

Text: Redaktion, Bilder: Benedikt Redmann Photographie, Zürich

Die Kantonsschule Schaffhausen als allgemeinbildende gymnasiale Mittelschule des Kantons steht auf der Kante des Emmersbergs über der Altstadt. Ihr Campus weist mehrere Gebäude aus drei Zeitepochen auf. Im Jahr 2004 wurden im Bau G eine Mensa mit Küche und ein Mehrzwecksaal mit 120 Sitzplätzen eingebaut. Aufgrund steigender Nachfrage platzte die Mensa aus allen Nähten. Zur Erweiterung des Angebots wurde deshalb ein Annexbau mit 160 zusätzlichen Sitzplätzen erstellt. Nach einjähriger Bauzeit konnten die Arbeiten termingerecht abgeschlossen und rechtzeitig zum Beginn des Schuljahres 2019/20 in Betrieb genommen werden.
Die Erweiterung der Mensa, im direkten Kontext der beiden starken und eigenständigen Bauten der Architekten Walter M. Förderer (Turnhalle) und Benz Engeler («Ergänzungsbau» G), stellte für die Bauherrschaft, vertreten durch das kantonale Hochbauamt, eine architektonische und städtebauliche Herausforderung dar.
Die zweigeschossige, schmale Erweiterung der Architekten Schnelli Meier Blum, Schaffhausen, schiebt sich nun mit dem gebotenen Respekt in die Lücke zwischen die beiden markanten Bestandesbauten. Aufgrund der klaren scharfkantigen Volumetrie und der selbstbewussten Materialisierung weist der Bau einen eigenständigen Charakter auf.

Pfosten-Riegel-Fassade mit Ganzglasoptik

Die Glasfassade, ausgeführt von Pletscher Metallbau AG in Schleitheim, weist im Grundriss einen U-förmigen Charakter auf. Sie erstreckt sich über zwei Geschosse, wobei das Obergeschoss das Untergeschoss längsseitig überragt. Verschiedene Richtungsänderungen und Absätze erzeugen die erwähnte U-Form. Erschlossen wird die Mensa über eine grosszügige Doppelflügeltüre sowie zwei Einflügeltüren zu technischen Räumen.

Die Pfosten-Riegel-Fassade mit inneren Tragprofilen aus Stahl weist umlaufend einen nahezu identischen, relativ engen Raster mit schmalen Innenprofilen auf. Als Profilsystem kam die Aufsatzkonstruktion Raico THERM+ 56 S-I SG2 zur Anwendung.
In optischer Hinsicht zeichnet sich die Fassade durch ihre absolute äussere Flächenbündigkeit aus. Frei von Deckleisten und anderen vorstehenden Teilen generiert die SG-Verglasung mit ihren filigranen Fugen und den spiegelnden Gläsern eine elegante Ganzglasoptik. Die unterschiedlichen Farben der Folien, die in den Isoliergläsern sowie in den Paneelen im Zwischenbodenbereich eingebaut sind, erzeugen je nach Lichteinfall beeindruckende Farbenspiele. Zudem widerspiegelt die Glasfassade die nahe Umgebung und vermittelt dem Betrachter – je nach Standort – verschiedenste Bilder.
 

Bei Nacht wird ein ungehinderter Einblick in das beleuchtete Gebäude gewährt. Die Technik im Gebäude wird sichtbar.
Bei Nacht wird ein ungehinderter Einblick in das beleuchtete Gebäude gewährt. Die Technik im Gebäude wird sichtbar.

 

«das Innenleben wird von aussen uneingeschränkt sichtbar.»  

 

Tagsüber ist die Sicht nach aussen immer gewährleistet.
Tagsüber ist die Sicht nach aussen immer gewährleistet.

Reflexion am Tag – Durchsicht bei Nacht

Die ungehinderte Durchsicht von innen nach aussen ist immer gewährleistet. Von aussen nach innen jedoch, ändert sich die «Sichtweise». Tagsüber wirkt der hohe Reflexionsgrad der Gläser – wie bereits erwähnt – ähnlich einem überdimensionalen, mehrfarbigen Spiegel. Sobald sich aussen das Tageslicht reduziert und aufgrund der Innenbeleuchtung der Raum heller wird als die äussere Umgebung, wechselt das Ganze und das Innenleben wird von aussen uneingeschränkt sichtbar. Belebt wird dieses optische Phänomen durch die ganze innere Haustechnik, insbesondere durch die direkt hinter den Fassadengläsern angeordneten Radiatoren, die dem Bau einen gewissen technischen Eindruck vermitteln.  ■

Die unterschiedlich farbigen Folien in den Gläsern wirken je nach Blickwinkel und Umgebung mehr oder weniger intensiv.
Die unterschiedlich farbigen Folien in den Gläsern wirken je nach Blickwinkel und Umgebung mehr oder weniger intensiv.

 

Bautafel 

Bauherrschaft:

Hochbauamt Kanton Schaffhausen

Architekt:

Schnelli Meier Blum Architekten GmbH, Zürich + Schaffhausen

Fachplaner:

psMetalltechnik GmbH, Benken

Metallbau:

Pletscher Metallbau AG, Schleitheim

Das Fachregelwerk Metallbauerhandwerk – Konstruktionstechnik enthält im Kap. 2.8 wichtige Informationen zum Thema «Warmfassaden.»

Technische Daten

Verglasung : 3-fach-Isolierglas Sunstop

Ug-Wert: 0,5 W/m²K

g-Wert: 23%

LT-Wert: 45%

Folie im VSG: Colordesign-Folien in verschiedenen Kombinationen. Randverbund schwarz mit Einschubprofilen und Keramikstreifen