Technische Informationen zur Dübel- und Ankertechnik
Befestigungstechnik
Für die richtige Auswahl und Bemessung einer Dübelverankerung sind eine Reihe von Einflussfaktoren zu berücksichtigen. Ingenieurmässige Planung verlangt umfangreiches Wissen und vielseitige Grundlageninformationen. Dieser Beitrag schafft einen Überblick für alle Leser, die in Planung, Einkauf, Disposition, Lager und Montage mit Dübeln zu tun haben.
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Befestigungstechnik
Technische Informationen zur Dübel- und Ankertechnik
Für die richtige Auswahl und Bemessung einer Dübelverankerung sind eine Reihe von Einflussfaktoren zu berücksichtigen. Ingenieurmässige Planung verlangt umfangreiches Wissen und vielseitige Grundlageninformationen. Dieser Beitrag schafft einen Überblick für alle Leser, die in Planung, Einkauf, Disposition, Lager und Montage mit Dübeln zu tun haben.
Die erste Frage, die sich ein Handwerker vor einer Montage stellt, ist die nach dem Untergrund. So verschieden die Baustoffe sind, so unterschiedlich sind auch die Anforderungen an die Dübel und Anker. Hier eine kleine Übersicht der gängigen Baustoffe.
Vollbaustoffe: Beton, Vollziegel, Naturstein, Kalksandvollstein
Hohlbaustoffe: Leichthochlochziegel, Kalksandlochstein, Hohlblöcke aus Leichtbeton
Leichtbaustoffe: Porenbeton (Gasbeton), Leichtbetonvollstein, Gipsdielen, evtl. Hartschaum
Platten: Gipskartonplatten, Hartfaserplatten, Spanplatten, Holzwolle-Leichtbauplatten.
Bohrverfahren
Der Baustoff bestimmt das Bohrverfahren wie folgt:
- Vollbaustoffe mit hoher Festigkeit sind drehend und schlagend zu bohren
- Hohlbaustoffe, Leichtbaustoffe, Platten sind nur drehend zu bohren.
Montagehinweise
Erstellung des Bohrlochs
Um ein einwandfreies Funktionieren des Dübelsystems zu garantieren, müssen die vorgeschriebenen Bohrerdurchmesser und Bohrlochtiefen eingehalten werden. Abgenutzte Bohrer mit Untermass beeinträchtigen die Funktionstüchtigkeit und schaffen zusätzlichen Montageaufwand, der sich in der Regel nicht rechnet.
Reinigung des Bohrlochs
Obwohl oft vernachlässigt, spielt die Reinigung des Bohrlochs von Bohrmehl eine entscheidende Rolle. Bohrmehlreste wirken als Schmierschicht zwischen Dübel und Bohrlochwand und setzen die Funktionsfähigkeit erheblich herab. Moderne Hilfsmittel aus dem Montagezubehörprogramm erleichtern diese Arbeit.
Aufbringen des vorgeschriebenen Drehmoments
Für jeden Anker gibt es vorgeschriebene Anzugsdrehmomente, die eine ideale Funktion des Ankers gewährleisten. Zu hohe Anzugsdrehmomente überlasten Gewindeteile und vergrössern unnötig den Spreizdruck auf den Untergrund. Fehlmontagen und Sicherheitsrisiken können die Folge sein.
Warum sind Rand- und Achsabstände zu berücksichtigen?
Sind Dübel resp. Anker in ihren Abständen so nah zusammen, dass sich die Lastkegel überlagern, verringert sich die Fläche des Untergrunds, die Lasten aufnehmen kann. Daher dürfen Mindestabstände nicht unterschritten werden. Bei Dübelzulassungen der neuen Generation wurden für verringerte Achsabstände Abminderungsfaktoren für die zulässigen Lasten eingeführt.
Dübel mit ausreichendem Klemmbereich (Nutzlänge) auswählen
BTI bietet eine breite Auswahl an Klemmbereichen für alle Dübelsysteme. Dübel mit zu kurzen Klemmbereichen verringern die Verankerungstiefe und damit die Tragfähigkeit des Untergrunds. Wird der Klemmbereich nicht voll benötigt, ist das Bohrloch um das jeweilige Mass tiefer zu bohren.
Wirkungsweise von Dübeln
Generell unterscheiden sich drei physikalische Wirkungsweisen der Verankerungen. Diese nennen sich: Reibschluss, Formschluss und Stoffschluss. Hierfür beachten Sie bitte Bildreihe 1.
Belastungsarten für das Dübelsystem
Korrosionsschutz
Korrosion kann die Zuverlässigkeit und Tragfähigkeit eines Dübelsystems im Langzeitverhalten entscheidend herabsetzen. So können Gewindeteile versagen und Spreizteile ihre Nachspreizeigenschaften verlieren. Galvanische Verzinkung kann daher nur in trockenen Innenräumen ein ausreichender Schutz sein. Empfindliche Teile, wie die Spreizsegmente des Simplexankers, werden in Edelstahl gefertigt. Für Feuchträume und Aussenmontagen müssen ausschliesslich korrosionsfreie Edelstahldübel eingesetzt werden, um dauerhafte Zuverlässigkeit zu sichern. Normen und Vorschriften für die entsprechenden Bauteile und Situationen sind bei der Auswahl zu berücksichtigen.
Zentrischer Zug
Die Last wirkt als reine Auszugskraft auf den Dübel. Entscheidend ist die Tragfähigkeit des Untergrunds und des Dübelsystems.
Querzug / Scherung
Die Last wirkt als reine Scherlast auf den Dübel. Entscheidend sind die Zugfestigkeitswerte der Dübelteile und der Mindestabstand vom Bauteilrand (Ausbruchgefahr).
Schrägzug
Ist eine Kombination von zentrischem Zug und Querzug. Entsprechend sind alle zuvor genannten Faktoren für die Tragfähigkeit entscheidend.
Dübel- und Schraubenauswahl
Klemmstärke
Die Klemmstärke entspricht meist der Dicke des befestigten Montagegegenstands. Bei der Vorsteckmontage kann dies durch entsprechende Wahl der Schraubenlänge variiert werden. Bei der Durchsteckmontage ist jedoch die maximale Nutzlänge durch den Dübel vorgegeben. Ist der Ankergrund mit Putz oder Isoliermaterial verkleidet, muss eine Schraube oder ein Durchsteckdübel gewählt werden, der eine Klemmstärke hat, die mindestens der Putzstärke und der Dicke des Montagegegenstands entspricht.
Verankerungstiefe
Die Verankerungstiefe entspricht bei Kunststoff und Stahldübeln der Distanz zwischen Oberkante des tragenden Bauteils und Unterkante des Spreizteils.
Betonzonen
Was ist unter Druck- und Zugzone des Betons zu verstehen?
Betonbauteile sind durch Eigen- und Verkehrslasten Spannungen und Biegebeanspruchungen ausgesetzt. In der Zugzone kann es dabei zu Mikrorissen kommen, die zu einer Vergrösserung des Bohrlochdurchmessers führen. Zugzonentaugliche Dübelsysteme müssen in der Lage sein, diese Rissöffnung auszugleichen und nachzuspreizen.
Versagensarten
Überbeanspruchung von Ankerpunkten, falsche Montage und nicht ausreichend tragfähiger Untergrund können zum Versagen von Dübelsystemen führen. Hierfür beachten Sie bitte Bildreihe 2.
Wichtige allgemeine Hinweise
-Dübel in Beton nicht früher als nach sieben Tagen Aushärtezeit des Betons setzen
- Durchtrennen von Stahlbetonarmierung zur Herstellung von Dübelbohrungen vermeiden
- Bohrlochtiefe und -durchmesser unbedingt einhalten. Bohrloch gründlich reinigen, Mindestsetztiefe einhalten. Hohlbaustoffe, Leichtbaustoffe und Platten nur drehend bohren
- Klemmstärke bei der Dübelauswahl berücksichtigen
- Vorgeschriebenes Drehmoment laut Zulassung beachten
- Schraubenlänge und -durchmesser beachten
- Schrauben nicht in Dübel einschlagen (Ausnahme: Schlagdübel).
Verwendung zugelassener Dübel
Ist dann vorgeschrieben, wenn bei deren Versagen Gefahr für Leib und Leben oder ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden anderer besteht. Wichtige Anwendungsbeispiele für die Verwendung zugelassener Dübel sind die Verankerung von Fassadenunterkonstruktionen, abgehängten Decken, Geländern usw.
Hier finden Sie den richtigen Dübel oder Anker!
www.bti.de ■