Schlanker Produktionsprozess mit hohem Kundennutzen
Lean-Produktion Stahltüren
Die Swiss Steel Doors AG in Ellikon an der Thur hat sich ausschliesslich auf die Produktion von Stahltüren spezialisiert. Mit einer gezielten Arbeitsvorbereitung, schlanken Produktionsprozessen, enger Zusammenarbeit mit Zulieferanten und rundum qualitätsgesicherten Abläufen plant und produziert sie Stahltüren für Metallbauunternehmungen. Die «metall» hat Swiss Steel Doors besucht.
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Lean-Produktion Stahltüren
Schlanker Produktionsprozess mit hohem Kundennutzen
Die Swiss Steel Doors AG in Ellikon an der Thur hat sich ausschliesslich auf die Produktion von Stahltüren spezialisiert. Mit einer gezielten Arbeitsvorbereitung, schlanken Produktionsprozessen, enger Zusammenarbeit mit Zulieferanten und rundum qualitätsgesicherten Abläufen plant und produziert sie Stahltüren für Metallbauunternehmungen. Die «metall» hat Swiss Steel Doors besucht.
Swiss Steel Doors AG ist ein Start-up-Unternehmen, das 2018 in Ellikon an der Thur gegründet wurde. In der speziell für den Türbau eingerichteten Werkhalle sind zurzeit sieben bestens ausgebildete und erfahrene Mitarbeitende beschäftigt.
Im Vergleich zu herkömmlichen Produktionen von Stahltüren sollen die Elemente bei der Swiss Steel Doors AG schneller, wesentlich einfacher und auch preisgünstiger produziert werden. Ganz egal, welche Eigenschaften die Türen aufweisen, ob ein-, zwei- oder mehrflügelig, ob mit oder ohne Seitenteil und Oberlicht, ob mit einfachen oder komplexen Beschlägen. Angeboten werden alle Türelemente aus Profilsystemen von Forster und Jansen, die mit der Software Logikal bearbeitbar sind.
Hochwertige Stahltüren innert kürzester Frist
«Dank unserem eigens entwickelten, kompromisslosen Lean Management, das auch die externen Prozesse und Lieferanten miteinschliesst, sind wir in der Lage, hochwertige Stahltüren in Kürze herzustellen und montagebereit auszuliefern», erklärt Silvio Fehr, CEO und Mitinhaber der Swiss Steel Doors AG gegenüber der «metall» und fügt an: «Die Herstellung von Stahltüren mit ihren unzähligen Varianten kann für eine Metallbauunternehmung, die nicht speziell für Stahltüren eingerichtet ist, sehr komplex, aufwendig und ressourcenverzehrend sein. Es können Aufwände entstehen, die der Marktpreis nicht mehr abdeckt. Und genau da bietet unser Angebot Entlastung und Sicherheit für den Metallbauunternehmer. Mit dem Einkauf der entsprechenden Türelemente spart er wichtige Ressourcen im Bereich Planung, Arbeitsvorbereitung, Produktion und Logistik. Zudem sichert er Ausführungsqualität und Liefertermin. Heute stehen wir bei rund elf Arbeitstagen für den Gesamtdurchlauf, inklusive Oberflächenbehandlung und Zusammenbau. Wir streben an, diese Herstellungsfrist für eine Stahltüre kontinuierlich bis auf drei Arbeitstage zu reduzieren», so Silvio Fehr.
Schlanker Produktionsprozess
«Ziel unserer Aufbau- und Ablauforganisation ist es», erläutert Daniel Vonrüti, CEO / Stv. und Mitinhaber der Swiss Steel Doors AG, «möglichst ohne Störungen, Unterbrechungen und Doppelspurigkeiten, so schlank wie möglich (lean), über alle Teilprozesse hinweg zum Endprodukt zu gelangen. Unsere Lean-Produktion ermöglicht Herstellungsprozesse, nahezu ohne Ressourcenverlust. Um Beispiele zu nennen: Störungen durch Anlieferung von Materialien werden vermieden, indem die Lieferanten die bestellten Materialien selbständig Abladen und am dafür vorgesehenen Ort deponieren. Diese Leistungen sind Bestandteil eines vorher ausgehandelten Rahmenvertrags. Grundsätzlich arbeiten wir mit unseren Lieferanten nach Rahmenverträgen, welche Qualität und Ablauf genau definieren. Diese müssen natürlich gepflegt und in regelmässigen Abständen neu beurteilt und abgeschlossen werden. Rahmenverträge bringen auch Ruhe ins Tagesgeschäft.
Wir streben eine autonome, lückenlose Produktionskette an – ohne Zwischenlagerungen – und vermeiden die Einflechtung von anderen Dienstleistungen wie beispielsweise Anarbeitung von Stahlprofilen. Sie würden bei dieser Art von Produktionsprozess als Störfaktor respektive als Ressourcenverschwendung mit terminlichen Abhängigkeiten wirken.»
«Ziel unserer Aufbau- und Ablauforganisation ist es, möglichst ohne Störungen, Unterbrechungen und Doppelspurigkeiten, so schlank wie möglich (lean), über alle Teilprozesse hinweg zum Endprodukt zu gelangen.»
Vom Zuschnitt bis zur Auslieferung
Wie bereits erwähnt, erfolgt die Arbeitsvorbereitung mit der Software Logikal von Orgadata. Per Knopfdruck kann der Genehmigungsplan mit den Anschlussdetail generiert und an den Besteller für die Planfreigabe übermittelt werden. Die Daten werden über eine Schnittstelle auf die Doppelgehrungssäge übertragen. Nach dem Zuschnitt wird das Profil mit dem automatisch ausgestellten Strichcode versehen und mit diesem Identifikationscode zum Profilbearbeitungscenter weitergeleitet. Hier werden sämtliche notwendigen Profilbearbeitungen wie Ausschnitte, Bohrungen, Gewinde usw. gemacht. Auch die Glasleistenknöpfe werden während dieses Prozesses eingesetzt. Im Anschluss gelangen die entgrateten und vorbereiteten Profile – ohne Zwischenlagerung – direkt in die Rahmenschweisslehren, wo sie bedarfsgerecht verspannt, geheftet und erst mal einseitig geschweisst und auch gleich verschliffen werden. Dann werden die Rahmen über einen Drehmechanismus – mit wenig Kraftaufwand – gewendet und auf der zweiten Seite und im äusseren Eckbereich verschweisst und verschliffen. Auch Rahmenverbreiterungen werden während dieses Prozesses gemacht.
Diese Rahmenschweisslehren und ihre Umgebung wurden stetig weiterentwickelt, sodass auch wechselnde Mitarbeitende weder nach Werkzeug, Material noch anderem suchen müssen, und weite Wege bleiben gänzlich erspart.
Speziell an diesem Ablauf ist, dass bei einer Produktionstranche von beispielsweise zehn Einflügeltüren jeweils immer ein Rahmen und gleich darauf ein Flügel gebaut wird. Dann folgt der nächste Rahmen und wiederum der nächste Flügel. Aus Qualitäts- und Logistikgründen werden nicht zuerst alle Rahmen und anschliessend alle Flügel produziert. Um auf das Zusammenspannen von Flügel- und Rahmenprofilen für das Anbringen der Drehbänder zu verzichten, werden wenn immer möglich Schraubbänder verwendet.
«Beschläge wie Schlösser, Elektroöffner, Schliessbleche und dergleichen müssen nicht provisorisch eingebaut werden, um zu kontrollieren, ob alles passt», erklärt Philipp Frei, Betriebsleiter bei Swiss Steel Doors, und ergänzt: «Sofern die Beschläge bereits in den Datenbanken erfasst und schon früher einmal verbaut wurden, haben wir die Gewissheit, dass alles zusammenpasst. Spezialbeschläge, die erstmals zur Anwendung kommen, werden zu Zwecken der Qualitätssicherung temporär eingesetzt und kontrolliert.»
Anschliessend verlassen die fertigen Rahmenteile den Produktionsteil und werden auf ebenfalls speziell entwickelten Logistikwagen für die externe Oberflächenbehandlung – versehen mit den notwendigen Dokumenten – deponiert. Das Abholen der rohen und die Rücklieferung der farbbeschichteten Rahmen erfolgt autonom durch den Spediteur des Farbbeschichtungswerks.
Nach Rücklieferung der farbbeschichteten Rahmen werden die Glasleisten elektronisch gemessen, zugeschnitten und eingesetzt. Ebenfalls erfolgt der Einbau der Beschläge (Schlösser nur bei nicht sandgestrahlten Flügeln) sowie der Dichtungen. Darauf werden die fertigen Elemente aufgrund der Stammblätter kontrolliert, mit Lieferscheinen versehen und für die Auslieferung bereitgestellt.
Spezielle fahrbare Transportgestelle
Auch die Stapelung und der Transport der Türelemente spielen im Ablauf eine zentrale Rolle. Hierfür hatte die Swiss Steel Doors AG spezielle, den Bedürfnissen entsprechende fahrbare Gestelle gebaut und diese stetig weiterentwickelt. Auf den ersten Blick scheinen sie sich nur unwesentlich von Handelsprodukten zu unterscheiden. Die verwendete Farbe Pink macht sie gut sichtbar, was Übersicht schafft und Gefahrenpotenzial reduziert. Zudem weisen die Wagen im Vergleich zu Handelsprodukten spezielle Eigenheiten auf. Um einige zu nennen: Sie sind höhenverstellbar, durchgreifbar (ohne horizontale Bretter) und die Kranhakenlaschen stehen quer und ermöglichen ein schlankes Einfahren des Kranhakens zwischen zwei hohen Rahmen.
Qualitätssicherung / Weiterentwicklung
Um den angestrebten Qualitätsstandard zu sichern und weiterzuentwickeln, wird im eigenen Hause sowie mit Zulieferanten eng zusammengearbeitet. Mit Zulieferanten beispielsweise findet in der Regel einmal pro Jahr ein Qualitäts- und Ablaufgespräch statt. Hier werden die wesentlichen Parameter situationsgerecht besprochen, optimiert und festgelegt.
Im Sinne einer hausinternen Weiterentwicklung und Investition in die Zukunft findet einmal pro Monat in Anwesenheit aller Beteiligten eine Besprechung statt. Hier werden neue Ideen und Vorschläge aufgenommen, beurteilt und fliessen bei Bedarf ins Umsetzungskonzept ein. Zudem findet jeden Morgen vor Arbeitsbeginn ein Shopfloor statt. In diesen Runden werden Tagesziele gesetzt sowie wichtige Informationen ausgetauscht.
Auftragsablauf bei Bestellung durch Metallbauunternehmer
Ein typischer Auftragsablauf zwischen der bestellenden Metallbauunternehmung (Kunde) und der produzierenden Swiss Steel Doors AG (SSD) kann wie folgt aussehen:
- Offertanfrage durch Kunden aufgrund von Skizzen, Plänen etc.
- Ausarbeitung eines Angebots durch SSD
- Bestellung durch Kunde
- Massaufnahme vor Ort durch Kunde
- Zustellung der Planungsgrundlagen an SSD
- Erstellung Pläne (Schnitte, Bauanschlüsse, Ansicht, Legende, durch SSD)
- Zustellung der Pläne an Kunde (Genehmigung)
- Plangenehmigung bei Bauherrschaft durch Kunde
- Zustellung der angepassten Unterlagen an SSD
- Anpassung der Pläne durch SSD
- Planfreigabe durch Kunde in Abklärung mit Bauherrschaft
- Materialbeschaffung, Produktion und Oberflächenbehandlung mit anschliessendem Zusammenbau durch SSD
- Abholung und Baumontage durch Kunde.