Maschinen / Steuerung

Schlanke und schnelle Wege der automatischen Fertigung

Text Elumatec / Bilder: Bosch Rexroth AG

Von der Konfiguration über die Zeichnungserstellung bis zum Start der Elumatec Maschine: Sämtliche Arbeitsschritte der Bearbeitung individueller Aluminiumprofile laufen bei Schmalz+Schön, einem Partnerunternehmen der Bosch Rexroth AG, seit Anfang März komplett automatisiert ab.
Ermöglicht hat diese zukunftsweisende Prozessoptimierung ein Trio der Innovationstreiber: Bosch Rexroth steuert den Ablauf vom eigenen Webshop aus, die IT-Motive AG programmiert die automatische Zeichnungserstellung und generiert einen QR-Code, den der Bediener der Elumatec Maschine einscannt – dann kann die Produktion gestartet werden. Ermöglicht wird dies auch durch die offene und kommunikationsfähige Maschinensoftware von Elumatec. Das Ziel aller Beteiligten: Sie wollen den Kunden eine zukunftsfähige, schlanke und weitgehend automatisierte Produktion über die gesamte Wertschöpfungskette ermöglichen.

 

Schlankerer und einfacherer Prozess

Francesco Zeccola, Gesamtprojektleiter bei Bosch Rexroth, sieht in dem Pilotprojekt einen grossen Schritt in diese Richtung: «Wir haben einen einzigartigen, clever durchdachten Prozess aufgesetzt. So sind wir dazu in der Lage, unsere Kunden zeitnah und individuell zu beliefern. Wir konnten unser Quick & Easy-Konfigurationssystem auf neue Elumatec Stabbearbeitungszentren überführen und in einem zweiten Schritt die Bearbeitungsmöglichkeiten erweitern. Zugleich ist der gesamte Prozess jetzt schlanker und einfacher.»
Die Maschinen von Elumatec schaffen im Projekt Effizienz durch Anschlussfähigkeit. Mit Maschinenkonfiguration und passender Schnittstelle stellt das Softwareteam in Mühlacker unter Beweis: Elumatec ist längst kein reiner Maschinenhersteller mehr. Elumatec Vorstand Paolo F. Bianchi bewertet die erfolgreiche Kooperation als Praxisreferenz für den Erfolg der Unternehmensstrategie: «Wir positionieren uns als Lösungsanbieter für die volldigitalisierte Produktion. Unsere Softwarelösungen unterstützen den Kunden bereits heute auf diesem Weg. Das Gemeinschaftsprojekt zeigt, wie Elumatec Maschinen die Produktion der Zukunft ermöglichen. Es bringt alle Beteiligten auf die nächste Stufe der industriellen Maschinenkommunikation.»  

 

Der Ablauf: Konfiguration, QR-Code, Bearbeitung

Im Rahmen des Projekts profitiert davon auch das Logistikunternehmen Schmalz+Schön. Dort werden nicht nur Waren gelagert, die Fellbacher setzen für Bosch Rexroth auch Kundenaufträge in der Profilbearbeitung um, das garantiert kurze Wege und Lieferzeiten. Der Fertigungsprozess läuft bei Schmalz+Schön jetzt automatisiert, von der Bestellung und Konfiguration durch den Kunden bis zum fertigen Profil. Beschrieben wird das gewünschte Profil im Konfigurator des Webshops von Bosch Rexroth, dort erfolgt auch die Auftragsvergabe. Die Zeichnungserstellung erfolgt automatisch, dieser Schritt wurde vom Duisburger Softwareunternehmen IT-Motive programmiert.
Joachim Finkensiep, Leiter der CAD-Entwicklung bei IT-Motive für Bosch Rexroth, sagt zum Kernstück des Projekts: «Alle Fertigungsaufträge münden in eine Zeichnung mit auf der Rückseite enthaltenem QR-Code, der sämtliche Profilbearbeitungsinformationen enthält.» Der Bearbeiter an der Maschine muss diesen lediglich einscannen. Daraufhin erzeugt der QR-Code-Interpreter einen Maschinenzwischencode, der von der Software der Maschine in den für CNC-Maschinen gebräuchlichen «G-Code» umgewandelt wird. Er sorgt dafür, dass die CNC-Maschine automatisch die passenden Bearbeitungsschritte in der optimalen Reihenfolge durchführt – den automatischen Werkzeugwechsel inklusive.

 

Digital beschleunigte Fertigung

Für Felix Schlachter, Leiter der Softwarentwicklung bei Elumatec, ist das Projekt eine voll digitalisierte Lösung für Kundenaufträge vom Webshop bis zur Fertigung. «Wir konnten hier für Bosch Rexroth unsere Kompetenzen im Softwarebereich deutlich unter Beweis stellen.» Tatsächlich ist die vollautomatisierte Übergabe der vom Kunden in Auftrag gegebenen Profilinformationen an die Maschine ein enormer Sprung im Vergleich zur Fertigung mit Handarbeit. Die von Elumatec entwickelte Schnittstelle öffnet die Tür zur vollständigen Integration der Maschine in eine smarte Produktion.
Das Konzept für die Automatisierung wurde 2022 von Bosch Rexroth vorgelegt und anschliessend mit den Partnern abgestimmt. Die Programmierung übernahm IT-Motive. Das Software-Unternehmen mit Sitz in Duisburg hatte zuvor bereits den Konfigurator für den Webshop von Bosch Rexroth erstellt. Bei Elumatec wurde die Kommunikations-Schnittstelle an den von Schmalz+Schön eingesetzten Maschinen angepasst. Zum Einsatz kommen dort etwa das Stabbearbeitungszentrum 122/74 sowie die MGS 142. Das Knowhow von Elumatec im Bereich der smarten Produktion war im Pilotprojekt unverzichtbar, die entwickelte Lösung ist mit Maschinen anderer Hersteller nicht umsetzbar.

 

Die Vorteile – verkürzte Lieferzeiten

«Quick & Easy» heisst bei Bosch Rexroth der Fertigungsprozess, mit dem die individuelle Profilbearbeitung effizient ermöglicht wird. Kunden können über den Webkonfigurator bequem Material, Länge und Bearbeitungsparameter für ihr gewünschtes Profil eingeben. Die im Pilotprojekt erarbeitete Übergabe des QR-Codes beschleunigt den Fertigungsprozess und bietet eine Reihe weiterer Vorteile:

• schnelle automatisierte Fertigung individueller Profile, Stückzahl 1
• verkürzte Lieferzeiten
• Fehlervermeidung durch automatisierten Ablauf
• weltweiter Rollout durch Insellösung dank intelligentem QR-Code
• Skalierbarkeit durch Nutzung von Standard-Tools und -Schnittstellen der Projektpartner.

Die Konzeption für das Projekt startete Anfang 2022, mit der Umsetzung begonnen wurde im November. Kein halbes Jahr später läuft die Produktion bei Schmalz+Schön.

www.elumatec.com     ■