Neu gebaut mit Respekt vor der Historie
Beschattungen
Die barocke Klosteranlage Irsee im Allgäu (D) beherbergt heute das Schwäbische Bildungszentrum Irsee. Der Sonnenschutz für den modernen Erweiterungsneubau wurde mit unsichtbar verbauten Warema Fenster-System- und Vorbau-Markisen sowie einem multifunktionalen Behang realisiert.
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Beschattungen
Neu gebaut mit Respekt vor der Historie
Die barocke Klosteranlage Irsee im Allgäu (D) beherbergt heute das Schwäbische Bildungszentrum Irsee. Der Sonnenschutz für den modernen Erweiterungsneubau wurde mit unsichtbar verbauten Warema Fenster-System- und Vorbau-Markisen sowie einem multifunktionalen Behang realisiert.
Das Konferenzhotel Kloster Irsee gilt als bedeutendes Veranstaltungszentrum für wirtschaftliche, wissenschaftliche, politische und kulturelle Kommunikation. Mit der Planung für einen Erweiterungsneubau wurde nach erfolgreicher Teilnahme an einem ausgelobten Planungswettbewerb das Generalplanungs- und Architekturbüro Bankwitz betraut. Weil der Gesamtkomplex des barocken Klosterareals unter Denkmalschutz steht, erfolgte die Planung von Beginn an in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde München.
Nahtloser Übergang von innen nach aussen
Die Küferei entwickelt sich behutsam aus dem barocken Campus heraus und schliesst an das sogenannte Sommerhaus an. Die Gebäude-, Trauf- und Firsthöhe sowie die Dachform der neuen Küferei wurden harmonisch auf das Bestandsgebäude abgestimmt. Das Dach erhielt eine Deckung aus schwarzen Schieferplatten, in die kaum erkennbar eine dunkle Indach-PV-Anlage eingearbeitet ist.
Ein vollständig verglastes Treppenhaus dient als lichtdurchflutetes Bindeglied zwischen den Baukörpern und ermöglicht eine barrierefreie Erschliessung. Der viergeschossige Neubau beherbergt im 2. und 3. Obergeschoss 19 Gästezimmer. Das Dachgeschoss ist der Gebäudetechnik bzw. der Lüftungsanlage vorbehalten.
Der 250 m 2 grosse, über zwei Geschosse reichende Saal nimmt fast das gesamte Erdgeschoss ein und ist hochwertig ausgestattet. Das Einrücken der Glasfassade seines Foyers definiert im Aussenraum eine Eingangssituation mit einem kleinen Vorplatz. Er dient als «Bühne im Freien». Sitzstufen aus Naturstein sowie kleine Terrassen lassen sich als natürliche Zuschauertribüne nutzen.
Fassade mit modernen Akzenten
Das zeitgemässe Bauwerk ist ein modernes Pendant zum historischen Ambiente und entspricht den Vorgaben des Denkmalschutzamtes, das eine moderne Interpretation des alten Gebäudeensembles vorsah. In Anlehnung an die massiv gemauerten Bestandsbauten erhielt der Neubau eine zweischalige, gemauerte Aussenwand. Konstruktion und Fensteröffnungen basieren auf der klassischen Massordnung für Sichtmauerwerk. Das aussenliegende Mauerwerk wurde mit weissem Schlämmmörtel veredelt. So entstand eine homogene und zugleich lebendig wirkende Struktur, in der das Ziegelmauerwerk ablesbar bleibt.
Die Fassade ergänzt die Architekturqualität der Barockgebäude auf hohem Niveau. Das abwechslungsreiche Fassadenspiel von schmalen und breiten Fensteröffnungen kontrastiert den strengen, gleichförmigen Rhythmus der Bestandsfassaden. Die anthrazitfarbenen Fensterelemente sind tief in das Mauerwerk eingelassen und werden von einer leicht hervortretenden Laibung aus 8 mm starkem, beschichtetem Flachstahl gerahmt, mit dem die Architekten auf die Fensterzargen an den Bestandsgebäuden Bezug nehmen.
Sonnenschutz gut versteckt
Speziell für das Projekt mit seiner modernen grossflächigen Fensterarchitektur und besonderen Einbausituation wurden nach Detailplanung Warema Fenster-System- und Vorbau-Markisen mit easyZip-Führung als Sonderlösung realisiert. Die aufwendigen planerischen Vorgaben für den Sonnenschutz wurden durch den Warema-Fachhändler Rofe Vertriebs-GmbH umgesetzt und montiert.
Die Vorbaukästen sollten in die Dämmebene der Konstruktion integriert werden und aus gestalterischen Gründen hinter der Vormauerschale verborgen bleiben. Ausserdem sollten die Sonnenschutzanlagen zur Wartung über abnehmbare Revisionsdeckel von unten erreichbar sein.
Um diese Vorgaben der Architekten zu erfüllen, wurde die kompakte Anlage als nach unten revisionierbare Vorbaulösung in den Schacht eingeschoben. Die Führungsschienen sind kaum sichtbar auf dem Laibungsrahmen aus Stahl befestigt. Die windstabile Sonderlösung kann als mehrteilige Anlage sogar die über 100 m 2 grosse Glasfassade des Gartensaals komplett und ohne seitlichen Lichtspalt verschliessen.
Für den Behang wurde das PVC-freie Gewebe Twilight Pearl verwendet, das Blend- und Sonnenschutz garantiert, vor ungewollten Einblicken schützt und dennoch freien Blick nach aussen gewährleistet. Mit seinen langlebigen Qualitätsmerkmalen Farb- und Lichtechtheit und der hohen Wetterbeständigkeit unterstützt das schwer entflammbare Gewebe die Projektziele Nachhaltigkeit und Ökologie, die die gesamte Planung und Ausführung begleitet haben. ■
Bautafel
Projekt:
Erweiterungsbau Küferei, Kloster Irsee (D)
Bauherr:
Schwäbisches Bildungszentrum Irsee
Architektur:
Bankwitz beraten planen bauen GmbH, Kirchheim unter Teck (D)
Fachhändler:
Rofe Vertriebs-GmbH, Mindelheim (D)
Sonnenschutz:
Warema Fenster-System- und Vorbau-Markisen mit easyZIP-Führung, DB 703 Matt, Tuch Twilight Pearl 8744