Natürliches Licht für das Kunsthaus Zürich
Raum und Licht
Chipperfield Architects Berlin schufen mit dem Erweiterungsbau des Kunsthauses Zürich am Heimplatz einen Kubus mit 5000 m 2 Fläche für Ausstellungen und Aktionen. Die reduzierte Materialität im Innern stellt Raumerlebnis und Kunstgenuss in den Vordergrund. Oberlichter und deckenhohe Fensterflächen sorgen für angenehme Tageslichtzufuhr, gleichzeitig werden hohe Anforderungen an Wärme- und Schallschutz sowie Einbruchsicherheit erfüllt.
Login
Danke für Ihr Interesse an unseren Inhalten. Abonnenten der Fachzeitschrift metall finden das Login für den Vollzugriff im Impressum der aktuellen Printausgabe. Das Passwort ändert monatlich.
Jetzt registrieren und lesen. Registrieren Sie sich um einzelne Artikel zu lesen und einfach per Kreditkarte zu bezahlen. (CHF 5,- pro Artikel)
Als registrierter Benutzer haben Sie jederzeit Zugriff auf Ihre gekauften Artikel.
Sollten Sie als interessierte Fachkraft im Metall-, Stahl- und Fassadenbau die Fachzeitschrift metall tatsächlich noch nicht abonniert haben, verlieren Sie keine Zeit und bestellen Sie Ihr persönliches Abonnement gleich hier.
Raum und Licht
Natürliches Licht für das Kunsthaus Zürich
Chipperfield Architects Berlin schufen mit dem Erweiterungsbau des Kunsthauses Zürich am Heimplatz einen Kubus mit 5000 m 2 Fläche für Ausstellungen und Aktionen. Die reduzierte Materialität im Innern stellt Raumerlebnis und Kunstgenuss in den Vordergrund. Oberlichter und deckenhohe Fensterflächen sorgen für angenehme Tageslichtzufuhr, gleichzeitig werden hohe Anforderungen an Wärme- und Schallschutz sowie Einbruchsicherheit erfüllt.
Vor 110 Jahren liess die Zürcher Kunstgesellschaft zwischen Grossmünster und Universität ihren ersten Museumsbau, das Kunsthaus Zürich, errichten. 1958 und 1976 ergänzten sie diesen um zwei weitere Gebäude. David Chipperfield Architects Berlin realisierten nun den dritten Erweiterungsbau. Ausgestellt werden darin unter anderem Sammlungen der Klassischen Moderne und Kunst ab 1960. Das Kunsthaus Zürich ist nunmehr das grösste Kunstmuseum der Schweiz.
Reduzierte Materialität
Der Chipperfield-Bau steht am Heimplatz gegenüber dem ältesten Bestandsgebäude und präsentiert sich als kompakter Kubus mit einer durch Lisenen gegliederten Fassade aus hellem Jurakalkstein. Eine zentrale und öffentlich zugängliche Eingangshalle mit Freitreppe stellt das Herz des Bauwerks und die Verbindung mit dem rückwärtigen, höhergelegenen «Garten der Künste» her. Um die Halle gruppieren sich ein Festsaal, die Räume der Museumspädagogik, Café und Museumsshop. Massive Galerien und Treppen leiten die Museumsbesucher von der Halle in die Ausstellungssäle. Diese befinden sich ausschliesslich in den beiden Obergeschossen.
Eine reduzierte Materialität stellt das Raumerlebnis und den Kunstgenuss in den Mittelpunkt: Vorherrschend ist Sichtbeton; Marmorfussboden markiert im Erdgeschoss die frei zugänglichen Bereiche. Die vom Zweck her intimeren Ausstellungsräume haben hingegen Böden aus Eichenparkett. Messing findet sich an Türen, Laibungen und Geländern im ganzen Gebäude.
Natürliches Licht im Innern
Bedeutung wurde auch dem Gestaltungselement Licht beigemessen. Hierbei machte es aus energetischen Gründen Sinn, möglichst viel Tageslicht zu nutzen. Im Erdgeschoss wird dies über das Oberlicht in der Mitte der Halle und die grossformatigen, bodentiefen Öffnungen an den Eingängen erreicht. In den Ausstellungsebenen lassen raumhohe Fensterflächen und im obersten Geschoss zusätzlich Überkopfverglasungen natürliches Licht ins Innere. Für die insgesamt 2500 m 2 Glas verbaute man das Saint-Gobain Climatop XN Diamant Protect. Hierbei handelt es sich um ein extraklares Glas, das viel Licht in den Raum lässt und in Verbindung mit dem integrierten, niedrig-emissiven Planitherm einen besonders guten Wärmeschutz aufweist. Für den erhöhten Einbruchschutz wurde das Diamant-Glas als Sicherheitsglas und zum Teil mit erhöhtem Schallschutz eingebaut.
«Für den erhöhten Einbruchschutz wurde das Diamant-Glas als Sicherheitsglas und zum Teil mit erhöhtem Schallschutz eingebaut.»
Energie aus erneuerbaren Quellen
Dem Nachhaltigkeitsgedanken verpflichtet, wird der Energiebedarf des Chipperfield-Baus zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen gedeckt. So kommt etwa zum Heizen und Kühlen Erdwärme in Verbindung mit Baukernaktivierung zum Einsatz. Zudem verwendete man als Konstruktionsmaterial 90 Prozent Recyclingbeton. ■
Bautafel
Objekt:
Kunsthaus Zürich
Bauherr:
Einfache Gesellschaft Kunsthaus Erweiterung – EGKE, Zürich
Architekt:
David Chipperfield Architects Berlin
Glaslieferant:
Saint-Gobain Glassolutions Objektcenter Radeburg
Gläser:
CLIMATOP XN DIAMANT
Fassadenbau:
Sottas SA, Stahl- und Metallbau, Bulle