November 2023
November 2023
Peter Meier, Geschäftsführer der MEVO Fenster AG, in der Werkhalle in Reinach.
Peter Meier, Geschäftsführer der MEVO Fenster AG, in der Werkhalle in Reinach.

 

Erfahrungsbericht

MEVO: Ab 2024 alles digital mit der AM Suisse App

Der Nordwestschweizer Fenster- und Fassadenbauer MEVO Fenster AG optimierte mit der AM Suisse App seine Abläufe und reduzierte den Aufwand für die Dokumentation sowie die Erfüllung sicherheitsrelevanter Normen. Geschäftsführer Peter Meier zieht im Gespräch Bilanz.

Text und Bilder: Daniel Roth

Die AM Suisse App vereinfacht im Metallbau das Qualitätsmanagement, die Abläufe und die Erfüllung gesetzlicher Normen. Alle Dokumente, Nachweise, Pläne und Informationen sind auf dem Smartphone jederzeit griffbereit. MEVO gehört zu den ersten Betrieben, welche die kommerzielle Version der App nach ihrem Marktstart im April 2023 eingeführt haben.

Alles auch auf dem Handy: Zwei Mitarbeitende in der Werkstatt erklären die AM Suisse App.
Alles auch auf dem Handy: Zwei Mitarbeitende in der Werkstatt erklären die AM Suisse App.

 

Interview 

Herr Meier, was war der Anlass, die App in Ihrem Betrieb einzuführen?
Die Basisversion der App hatten wir über einen geschäftlichen Kontakt bei der Suva zum ersten Mal gesehen. Dabei wurde uns bewusst, dass vieles in unserem Betrieb noch nicht optimal gelöst war – was die Dokumentation betrifft, die neuen Anforderungen der Bauarbeitenverordnung, vor allem aber sah ich ein enormes Potenzial bei der internen Kommunikation.

Der AM Suisse leistete zusammen mit der PKLM die Anschubfinanzierung und erarbeitete die metallbauspezifischen Inhalte. Wie unterstützt Sie die App heute in der Unternehmenskommunikation?
Besonders der Informationsfluss zwischen Baustelle und Büro hat sich enorm verbessert. Für die Dokumentation des Projektfortschritts zum Beispiel kann man auf der Baustelle einfach Fotos hochladen oder einen Arbeitsschritt im digitalen Formular auf dem Handy abhaken. Die Mitarbeitenden im Büro sehen diese Informationen sofort im System, dem Projekt zugeordnet. Weiter benutzen wir den integrierten Messenger. Für wichtige Mitarbeiterinfos, aber auch zum Beispiel für die Einladung zum Grillfest – kombiniert mit der Umfrage, wer teilnimmt und wer Fleisch oder vegetarisch isst.

Ein wichtiges Ziel der App war, den Unternehmen zu helfen, bei Kontrollen ihre Nachweispflicht mit geringem Aufwand zu erfüllen – besonders angesichts der strengeren Bestimmungen der Bauarbeitenverordnung ab 2022. Was ist Ihre Erfahrung mit Baustellenkontrollen?
Wir hatten letztes Jahr zwei Kontrollen – also noch vor Einführung der App, alles lief noch auf Papier. Das Zusammensuchen der Nachweise kostete zwei Monteure auf der Baustelle je fast eine Stunde. Fünf Stunden gingen im Büro drauf, um die fehlenden Dokumente zu suchen und nachzuliefern – total sieben Stunden verlorene Arbeitszeit. Mit der App wäre das heute in vielleicht einer Viertelstunde erledigt. Das ist wirklich ein riesiger Nutzen.

Die AM Suisse App kostet jährlich 240 Franken für den Plattformbetrieb und pro Mitarbeiter 72 oder 48 Franken – wenn die Firma Mitglied bei AM Suisse ist. Die MEVO Fenster AG zählt rund 40 Mitarbeitende. Rechnet sich die Investition?
Ich möchte das mit einem weiteren Beispiel beantworten: die Zutrittskontrollen auf Grossbaustellen, die immer strenger werden. Da braucht ein Montageteam von zwei Personen nur einmal von der Baustelle eines grossen Pharmakonzerns zurück in die Zentrale zu fahren, um ein gefordertes Dokument zu holen – schon macht sich die App bezahlt. Eine andere, häufige Situation: Ein Monteur arbeitet im 5. Stock und benötigt die Pläne, die unten im Auto liegen. Statt des mühseligen Wegs hinunter und hinauf genügt mit der App ein Griff zum Handy. Ich sehe statt der Kosten viel mehr das Potenzial. Aktuell sind wir in der Übergangsphase, einiges läuft noch analog. Aber ab Januar 2024 wollen wir alles digital über die AM Suisse App abwickeln.

Welche Funktionen würden Sie sich in Zukunft noch wünschen?
Die Zeiterfassung. Ganz einfach am Projektstandort einchecken, Timer laufen lassen, wieder auschecken. Natürlich mit einer Schnittstelle zum IT-System.

Laut Adrian Peter, Geschäftsführer Equasio AG, ist ein Modul für die Zeiterfassung in Planung und wird Anfang 2024 verfügbar sein.
Weitere Informationen:   www.amsuisseapp.equasio.com    ■

Die AM Suisse App kommuniziert mit dem System in der Zentrale und verbessert den Informationsfluss zwischen Baustelle und Büro.
Die AM Suisse App kommuniziert mit dem System in der Zentrale und verbessert den Informationsfluss zwischen Baustelle und Büro.