Juni 2023
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Metallbaumontagen erfolgreich outsourcen

Montagen

Die Untervergabe von Montagearbeiten an spezialisierte Montageunternehmen ist hierzulande weit verbreitet. Ist die Zusammenarbeit gut organisiert und strukturiert, kann sie zu einer Win-win-Situation für Auftraggeber  und Auftragnehmer führen. Wichtig ist, dass verschiedene wesentliche Kriterien berücksichtigt werden.


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Die Untervergabe von Montagearbeiten kann für beide Parteien zu echten Win-win-Situationen führen.
Die Untervergabe von Montagearbeiten kann für beide Parteien zu echten Win-win-Situationen führen.

 

Montagen

Metallbaumontagen erfolgreich outsourcen

Die Untervergabe von Montagearbeiten an spezialisierte Montageunternehmen ist hierzulande weit verbreitet. Ist die Zusammenarbeit gut organisiert und strukturiert, kann sie zu einer Win-win-Situation für Auftraggeber  und Auftragnehmer führen. Wichtig ist, dass verschiedene wesentliche Kriterien berücksichtigt werden.

Text und Bilder: Redaktion

Volle Auftragsbücher und ausgelastete Kapazitäten in den Werkhallen sorgen für gute Stimmung in der Unternehmung. Produktionskapazitäten im Werk lassen sich erfahrungsgemäss genauer planen als Montagekapazitäten auf der Baustelle. Der Montageanteil im Auftrags-Wertschöpfungsprozess unterscheidet sich von Auftrag zu Auftrag. Dies insbesondere bei Unternehmungen mit heterogenem Leistungsangebot. Das heisst bei Unternehmungen, die vom Geländer über Balkonanbauten zu Türelementen bis zur Fassade vielseitig anbieten. Viele Metallbau-Unternehmungen halten daher ihre hauseigenen Montagekapazitäten eher tief und greifen bei Bedarf auf externe Montageunternehmungen zurück. Die Vorteile für das Unternehmen sind dabei vielschichtig. So können externe Montageunternehmen mit hohem Spezialisierungsgrad leistungsfähiger und kostengünstiger sein als die eigenen Equipen. Jedoch sollten auch die Risiken nicht unbeachtet bleiben. Zu echten Win-win-Situationen führt die Zusammenarbeit, wenn wesentliche Punkte eingehalten werden.

Bewusst handeln

Für den Auftraggeber – im Normalfall die Metallbauunternehmung –,  die ein Montageunternehmen beizieht, ist das Bewusstsein, dass die gewählte Montageunternehmung in Stellvertretung für sie als Hauptverantwortliche an der Front Arbeiten ausführt, von grosser Wichtigkeit. Montageequipen mit ihren Infrastrukturen sind die Imageträger gegen aussen. Die Fachkräfte an der Front prägen das Firmenimage mindestens so stark wie der Chef oder der Kalkulator im Büro. Darum sollte die Art des Auftritts auf der Baustelle nicht unterschätzt werden. Umgangsformen gegenüber Kunden, Architekten sowie anderen Handwerkern gehören genauso dazu wie Montagefahrzeuge und deren Ausstattung. Auch eine gewisse Corporate Identity bei Fahrzeugen, Arbeitskleidung etc. ist Bestandteil und kann prägend sein.
Wichtig ist auch, dass Klarheit darüber herrscht, wann und in welcher Form die Bauleitung darüber informiert wird, dass für den entsprechenden Auftrag eine externe Montageequipe beigezogen wird. Dazu gehört auch die Klarstellung der Ansprechpartner und der Verantwortlichkeiten.  

Bereits ein kurzer Blick ins Innere verrät viel über die Unternehmung.
Bereits ein kurzer Blick ins Innere verrät viel über die Unternehmung.

 

«Die Fachkräfte an der Front prägen das Firmenimage mindestens so stark wie der Chef oder der Kalkulator im Büro.»  

Was gilt es zu beachten?

Als Ausgangslage für die Untervergabe einer Montage dient üblicherweise ein möglichst klar abgesteckter Leistungsbeschrieb. Er hält fest, wer was  leistet zu welchem Termin, zu welchen Kosten und mit welchen / wessen Infrastrukturen.
Ob ein Montageauftrag zu einem Pauschalpreis oder im Aufwand erteilt wird, hängt oftmals von der Art des Auftrags und von der Abschätzbarkeit der Aufwände ab. Wird ein Auftrag im Aufwand erteilt, so empfiehlt es sich für beide Seiten, ein regelmässiges Rapportwesen zu vereinbaren. «Bewusst wird in diesem Beitrag nicht auf das Kostenmanagement zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer eingegangen.» Weiter spielt die Festlegung und Einhaltung der Termine eine wesentliche Rolle. Bei grösseren Einsätzen kann ein strukturiertes Terminprogramm mit einzelnen Meilensteinen sinnvoll sein. Ebenfalls von grosser Wichtigkeit sind die Regelungen und die Auslösung von Zwischenabnahmen. Wurden beispielsweise Gläser auf der Baustelle eingesetzt, macht es Sinn, diese möglichst bald von der Bauleitung prüfen zu lassen und als «unbeschadet» auf einem Abnahmeformular bestätigen zu lassen. Zudem – die verantwortliche Projektleitung der Auftraggeberin weiss, dass es für eine erfolgreiche Zusammenarbeit wichtig ist, lieber einmal mehr vor Ort zu sein oder einmal öfter zum Telefon zu greifen, als Unklarheiten im Raum stehen zu lassen.

Wichtige Fragen für den Auftraggeber:
- W er ist Hauptansprechpartner und trägt die Verantwortung?
-Wer kommuniziert gegenüber den Vertretern der Bauherrschaft?
-Wie und für welche Schadensarten- und Summen ist die Auftragnehmerin versichert?
-Über welche Qualifikationen verfügen die eingesetzten Mitarbeitenden?
- Welche Befugnisse zur Nutzung von Maschinen, Hebeinstrumenten, Staplern etc. liegen vor?
- Wie werden die sicherheitstechnischen Auflagen eingehalten und wer ist verantwortlich?
- Wer erstellt die heute geforderten, sicherheitstechnischen Montagekonzepte?
- Welche Maschinen, Apparate werden von wem zur Verfügung gestellt?
- Wie sind die Sprachkenntnissen und Umgangsformen einzuschätzen?

Wichtige Fragen für den Auftragnehmer:
- Welche Leistungen sind in welcher Qualität zu erbringen?
- Welche Qualitäts- und Finish-Standards sind gefordert?
- Welche Rahmenbedingungen stehen im Raum?
- Wie lauten die terminlichen Zielsetzungen?
- Wer ist für welche Verantwortungsbereiche zuständig?
- Wer ist für die Qualitätsprüfungen zuständig und wann haben diese zu erfolgen?
- Wer löst Zwischenabnahmen aus?
- Wie soll das Rapportwesen gegenüber dem Auftraggeber erfolgen?
- Wie sieht der Zahlungsplan aus? ■

 

Das Fachregelwerk Metallbauerhandwerk – Konstruktionstechnik enthält im Kap. 1.15 wichtige Informationen zum Thema «Arbeitssicherheit».