Mechanischer Einbruchschutz – gesteuerter Zutritt
Schliess- und Sicherheitstechnik
Wie schützt man Gebäude und deren Bewohner vor gewaltsamen Einbrüchen? Viele verschiedenste elektronische Komponenten sind auf dem Markt, von der einfachen Alarmanlage bis hin zu hochkomplexen, aus der Ferne ansteuerbaren Überwachungssystemen. Sie alle haben wohl ihre Berechtigung. Wer jedoch ein Gebäude handfest sichern will, kommt nicht um den mechanischen Einbruchschutz herum.
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Schliess- und Sicherheitstechnik
Mechanischer Einbruchschutz – gesteuerter Zutritt
Wie schützt man Gebäude und deren Bewohner vor gewaltsamen Einbrüchen? Viele verschiedenste elektronische Komponenten sind auf dem Markt, von der einfachen Alarmanlage bis hin zu hochkomplexen, aus der Ferne ansteuerbaren Überwachungssystemen. Sie alle haben wohl ihre Berechtigung. Wer jedoch ein Gebäude handfest sichern will, kommt nicht um den mechanischen Einbruchschutz herum.
Elektrotechnische Überwachungsanlagen geniessen eine hohe Akzeptanz und bieten viele Möglichkeiten. Jedoch schützen sie nur bedingt gegen Einbruch. Vielleicht schrecken sie – falls sie von aussen erkennbar sind – einen Gelegenheitseinbrecher ab oder sie vereiteln durch einen ausgelösten Alarm einen Einbruch. Erfahrene Einbrecher jedoch sind auf solche elektronische Massnahmen vorbereitet und schaffen es – bei schlecht geschützten Fenstern und Türen –, mit dem gestohlenen Gut zu verschwinden, bevor die Polizei eintrifft.
Um sicherzugehen, ist ein mechanischer Einbruchschutz unerlässlich. Das wesentliche Kriterium, ob ein Einbruch gelingt oder nicht, ist der Faktor Zeit. Je länger ein Einbrecher braucht, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass er aufgibt. Der Zeitaufwand für einen Einbruch kann nur mit mechanischen Massnahmen wesentlich erhöht werden.
Metallbauer als Berater
Ob bei einfachen oder komplexen Gebäuden, es lohnt sich immer, die äusseren Abschlüsse den Anforderungen entsprechend mechanisch zu sichern. Hierfür ein wichtiger Ansprechpartner für Bauherrschaften, Architekten und Planer ist der Metallbauunternehmer. Bei der Herstellung von sicherheitsrelevanten Türen und Fenstern sei ihm empfohlen, sich an den vom Systemhersteller gewährten Widerstandsklassen nach SN EN 1627 zu orientieren. Wichtig dabei ist, dass die Kategorie der Widerstandsklasse sorgfältig und sinnvoll festgelegt wird. Denn je höher die Widerstandsklasse, desto schwieriger wird es, sie zu erfüllen. Verschiedene Systemhersteller bieten komplette Beschläge- und Sicherungssätze zu den Widerstandsklassen RC1 bis RC6 an.
«Bei der Herstellung von sicherheitsrelevanten Türen und Fenstern sei dem Metallbauer empfohlen, sich an den vom Systemhersteller gewährten Widerstandsklassen nach SN EN 1627 zu orientieren.»
Die Erfüllung dieser Klassen stellt unterschiedliche Anforderungen an Profilausbildungen, Verschlusspunkte, Einschubtiefen der Riegel, Bandsicherungen, Sicherungsbolzen, Glasleistensicherungen etc. und natürlich auch an die Glasklassifizierungen.
Zur Ver- und Entriegelung kommen unterschiedliche Schlossarten wie mechanische Schlösser mit Einfach- oder Mehrpunktverriegelung, Schlösser mit Mikroschalter, Schlösser mit Drückersteuerung, Motorschlösser, elektrische Öffner und natürlich auch diverse zum Teil hochkomplexe Zylinderarten in Frage. Gesicherte Bänder und Mehrpunktverriegelungen bilden einen wesentlichen Teil einer solchen Sicherheitsausstattung.
Sichere Türen und Fenster bauen
Neben dem richtigen Profilsystem und der Einhaltung der Vorgaben zur Erfüllung der geforderten Widerstandsklasse gibt es im Einzelfall weitere Kriterien, die zu beachten sind:
Schloss / Riegelvorschub
Bei der Schlosswahl macht es Sinn, eine Mehrpunktverriegelung zu wählen. Der Riegelvorschub sollte so gross sein, dass ein Ausdrücken bei gewalttätiger Deformation des Rahmens nicht möglich ist. Entsprechende Verkeilungen zum Glas können hier helfen.
Bänder / Bolzen
Bänder sollten entsprechend stabil und von aussen nicht demontierbar sein. Ein Falz-Riegel-Bolzen (Hinterhacken) kann die Sicherheit im Bandbereich enorm erhöhen.
Zylinderschutz
Es ist zu beachten, dass der Schliesszylinder aussen nicht vorsteht. Ist dies nicht möglich, so empfiehlt es sich, diesen mit einem stabilen Sicherheitslangschild zu schützen. Punktuelle Sicherheitsrosetten bieten weniger Stabilität und somit einen geringeren Schutz. Denn schon wenige Millimeter Vorstand genügen, um den Zylinder gewaltsam abzudrehen.
Glasfüllung
Die Glaswahl ist den Anforderungen entsprechend vorzunehmen. Üblicherweise fällt die Wahl auf Verbundsicherheitsgläser. Beim Einsetzen der Gläser sollte darauf geachtet werden, dass die in den Rahmen gestellten Gläser auch seitlich im Falz verkeilt werden. Diese Massnahme wirkt sehr effizient gegen Deformationen der vertikalen Profile und verhindert den direkten Zugang zum Schloss. Eine Falzgrundverklebung kann zusätzlichen Schutz bieten. Glasfalzleisten sind wenn immer möglich innen anzuordnen.
Insbesondere bei Fluchttüren ist zu beachten, dass sich keine unverschlossenen Kippflügel usw. in der Nähe befinden, welche beispielsweise das Betätigen des Türdrückers mit einem Stock oder einer Stange ermöglichen. Bei Fluchttüren ist auch die Glasqualität speziell zu beachten. Je nach Aufbau und Beschaffenheit des Glases ist es mehr oder weniger einfach, mit einem Meissel im Bereich des Türdrückers ein Loch in das Glas zu schlagen und innen den Drücker zu betätigen.
Baukörper / Mauerwerk
Bei der Massaufnahme sollte auch die Bausubstanz, an welche das neue Element angeschlagen wird, beurteilt werden. Aus den entsprechenden Erkenntnissen definiert sich die Art und Weise der Befestigung.
Zutrittskontrolle / Steuerung
Zutrittskontrolle steuert den Zutritt über ein vom Betreiber festgelegtes Regelwerk «Wer darf wann wohin». Somit erhalten nur berechtigte Personen Zugang zu den für sie freigegebenen Bereichen in Gebäuden. Die erteilten Zutrittsberechtigungen können zeitlich begrenzt werden. Ansteuerung, Überwachung und Freischaltung erfolgen über eine netzwerkfähige Software. Diese von den Anbietern meist eigenentwickelten Tools ermöglichen für die Zutrittskontrolle individuelle Kundenlösungen.
Die auf dem Markt erhältlichen Systeme zeichnen sich durch einfache Handhabung und eine übersichtliche Oberfläche aus. Der Anwender kann sämtliche Zutritts- und Systemereignisse auf einen Blick einsehen und entsprechende Anpassungen vornehmen.
Die Überwachungen von Türen und Fenstern (offen, geschlossen, verriegelt) erfolgt über die Rückmeldung von elektronischen Motorenschlössern, Riegel- und Magnetkontakten, Türöffnern, elektronischen Zylindern und weiteren angeschlossenen Komponenten wie beispielsweise automatischen Schiebetüren. Dadurch werden Manipulierungs- und Einbruchsversuche erkannt und Alarm ausgelöst.
Identifikationsmittel
Zur Erlangung des Zutritts wird ein Identifikationsmittel benötigt. Hierfür kommen Magnetkarten, Zahlencodes oder biometrische Merkmale wie Fingerleser, Gesichts- oder Iriserkennung, Smartphones und weitere in Frage. Die erlangten Informationen werden dann an die Zutrittskontrollzentrale zur Auswertung weitergeleitet. Die Zutrittskontrollzentrale prüft die Zutrittsberechtigung und erteilt oder verweigert die Türfreigabe auch ohne permanente Verbindung zur übergeordneten Zutrittskontrollapplikation. Nach positiver Prüfung gibt dann ein elektrischer Türöffner, ein Motorschloss oder allenfalls ein elektrischer Türantrieb den Zugang frei. ■