Mechanische Sicherheit im Fokus
Einbruchschutz
Bei der Planung und Herstellung von Türen, die Aussenabschlüsse bilden, sollte der mechanischen Sicherheit immer eine hohe Beachtung geschenkt werden. Parallel zu Zutritts- und Überwachungssystemen bilden Sie die Grundlage des Einbruchschutzes und gehören zum Leistungsangebot der Metallbauunternehmungen.
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Einbruchschutz
Mechanische Sicherheit im Fokus
Bei der Planung und Herstellung von Türen, die Aussenabschlüsse bilden, sollte der mechanischen Sicherheit immer eine hohe Beachtung geschenkt werden. Parallel zu Zutritts- und Überwachungssystemen bilden Sie die Grundlage des Einbruchschutzes und gehören zum Leistungsangebot der Metallbauunternehmungen.
Egal, ob es sich um einfache oder komplexe Gebäude handelt, es ist immer sinnvoll, die äusseren Abschlüsse mechanisch den Anforderungen entsprechend zu sichern. Hierbei ist der Metallbauer ein wichtiger Ansprechpartner für Bauherrschaften, Architekten und Planer. Wenn er feststellt, dass in der Ausschreibung von Türen der Einbruchschutz unzureichend berücksichtigt wurde, liegt es an ihm, mit Unternehmergeist zu intervenieren und die Bauherrschaft kundenorientiert zu beraten.
Die meisten Einbrüche werden mit einfachen Hebelwerkzeugen ausgeführt. Entsprechend lehnen sich auch die einbruchhemmenden Normen unter anderem an das Hebelgesetz an. Bei der Herstellung neuer Elemente sollte sich der Metallbauunternehmer an den vom Systemhersteller gewährten Widerstandsklassen nach SN EN 1627 und auch SN EN 1628, SN EN 1629 und SN EN 1630 orientieren.
Die richtige Widerstandsklasse
Es ist wichtig, die Kategorie der Widerstandsklasse sorgfältig und sinnvoll festzulegen, da höhere Widerstandsklassen schwerer zu erfüllen sind. Verschiedene Systemhersteller bieten komplette Beschläge- und Sicherungssätze für die entsprechenden Widerstandsklassen RC1 bis RC6 an. Die Erfüllung der Widerstandsklassen von RC2 bis RC6 stellt unterschiedliche Anforderungen an Profilausbildungen, Verschlusspunkte, Einschubtiefen der Riegel, Bandsicherungen, Sicherungsbolzen, Glasleistensicherungen und Glasklassifizierungen. RC 2 beispielsweise bietet einen guten Schutz vor Gelegenheitstätern, RC 3 vor gezielt vorgehenden Gewohnheitstätern und RC 4 schützt vor gewaltbereiten, gezielt vorgehenden Tätern. Höhere Widerstandsklassen kommen bei besonders schützenswerten Objekten zum Einsatz und erfordern die Erarbeitung zusätzlicher Schutzkonzepte.
Die Art des Schlosses
Für Türen aus Metall kommen verschiedene Schlossarten in Frage, darunter mechanische Schlösser mit Einfach- oder Mehrpunktverriegelung, Schlösser mit Mikroschalter, Schlösser mit Drückersteuerung, netzabhängige und netzunabhängige Motorenschlösser, elektrische Öffner und diverse, teils hochkomplexe auch elektronische Zylinderarten.
Einbruchhemmende Türen zeichnen sich auch dadurch aus, dass die Schlösser über ein Multilock-System verfügen und mehrere Verriegelungspunkte über die ganze Türhöhe aufweisen. Jeder dieser Verriegelungspunkte sollte dem geforderten Druck standhalten. In optischer Hinsicht haben diese Schlösser den Vorteil, dass die Mehrfachverriegelung und somit die Platzierung der Verriegelungspunkte nicht sichtbar ist.
Zylinder und Rosetten
Bei der Wahl des Schliesszylinders ist darauf zu achten, dass dieser aussen nicht vorsteht. Ist dies aus technischen Gründen nicht möglich, so hilft ein stabiler Sicherheitslangschild. Einzelne Sicherheitsrosetten bieten weniger Stabilität und somit einen geringeren Schutz.
Ergänzend zum Schloss sollten auch Bänder entsprechend stabil und von aussen nicht demontierbar sein. Ein Falz-Riegel-Bolzen (Hinterhacken) kann die Sicherheit im Bandbereich enorm erhöhen.
«Bei Türen mit erhöhter Beansprungung sollte sich der beauftragte Metallbauer mit der Nutzung der zu fertigenden Türen befassen.»
Glas und Bausubstanz
Die Glaswahl ist den Anforderungen entsprechend vorzunehmen. Üblicherweise fällt die Wahl auf Verbundsicherheitsgläser, die die geforderte RC-Klasse erfüllen. Die Gläser sind vorschriftsgemäss einzusetzen. Wichtig ist auch, dass die in den Rahmen gestellten Gläser auch seitlich im Falz verkeilt werden.
Um einen Einbruch wirklich zu verhindern, sollte neben dem Türelement auch die Bausubstanz, an welche das Türelement angeschlagen wird, beurteilt werden. Aus den entsprechenden Erkenntnissen definiert sich die Art und Weise der Befestigung.
Nutzungsvereinbarung für Türen
Bei Türen mit erhöhter Beansprungung sollte sich der beauftragte Metallbauer mit der Nutzung der zu fertigenden Türen befassen. Die Beanspruchungsintensität auf Bänder, Profile und Beschläge ist unterschiedlich. Hier empfiehlt es sich, nach einer Nutzungsvereinbarung für Türabschlüsse zu fragen oder allenfalls zusammen mit den Vertretern der Bauherrschaft eine zu erstellen.
Kontrollieren Sie, ob die ausgewählten Beschläge den gestellten Anforderungen genügen, und bauen Sie nach Möglichkeit nur systemkonforme Beschläge ein. Überwachen Sie die Fertigung und Montage und schulen Sie Ihre Mitarbeitenden spezifisch auf das Reinigen sowie auf das Schmieren der Bänder und weiterer Beschlagsteile. Führen Sie zum Schluss eine Funktionskontrolle durch. Schliessen Sie zudem – wenn möglich – einen Wartungsvertrag ab, um sich vor allfälligen Garantiearbeiten in Bezug auf eine mangelhafte Wartung zu schützen und die Gebrauchstauglichkeit des Türabschlusses zu gewährleisten. Beachten Sie auch SIA 343, Tabelle 16 und SN EN 12400.
Bei Türen in Fluchtwegen hilft das «Merkblatt TK 004 Türen in Fluchtwegen» von Metaltec Suisse. Download www.metaltecsuisse.ch unter Technik/ Merkblätter. ■