Oktober 2022
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Mario Botta zeichnete die neue Gottardo Arena

Architektur und Technik

Sie trägt die Unterschrift von Stararchitekt Mario Botta, die «Nuova Valascia»: eine innovative Vision für die neue Eishockeyhalle, die aus einem futuristischen Projekt hervorgegangen ist, so dass sowohl die Landschaft als auch das Leben im oberen Leventina-Tal im Vordergrund steht.


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Visualisierung: Dieses Stadion – das nur ein Stadion nicht sein will – strebt danach, sich vielseitig zu positionieren und ein neuer Bezugspunkt für das Tal zu werden.
Visualisierung: Dieses Stadion – das nur ein Stadion nicht sein will – strebt danach, sich vielseitig zu positionieren und ein neuer Bezugspunkt für das Tal zu werden.

 

Architektur und Technik

Mario Botta zeichnete die neue Gottardo Arena

Sie trägt die Unterschrift von Stararchitekt Mario Botta, die «Nuova Valascia»: eine innovative Vision für die neue Eishockeyhalle, die aus einem futuristischen Projekt hervorgegangen ist, so dass sowohl die Landschaft als auch das Leben im oberen Leventina-Tal im Vordergrund steht.

Text und Bilder: Barbara Soer, AM Suisse Ticino  Gordola / Beiträge: Simone Solari, Solari Elvezio SA, Olivone

2021 war für das renommierte Hockeyteam HC Ambri-Piotta die letzte Saison in der Valascia. Seit der Saison 2021/2022 spielt das HCAP, obwohl es in der Leventina bleibt, seine Heimspiele in der neuen Gottardo Arena aus, die nur 100 Meter vom historischen Standort entfernt liegt.

Nennen Sie es nicht einfach «Eisstadion»

Die neue Eishockeyanlage, die eine geschichtsträchtige, aber leider nicht mehr geeignete Struktur ersetzen sollte, trägt die Unterschrift des Architekten Mario Botta. Ein Projekt, das somit die Handschrift eines weltbekannten Architekten trägt, aber auch wenn die Wiedererkennbarkeit in der architektonischen Sprache schon immer ihren eigenen Wert hatte, soll dieses Werk in erster Linie eine innovative Etappe in seiner Konzeption sein. Ein Stadion, in dem Sportgeist und Wohlbefinden unter einem Dach vereint werden. Es wurde mehrfach geschrieben, die Liebe zu dieser Mannschaft geht weit über die der sportlichen Siege hinaus, denn sie verkörpert den Geist eines Tals, den die neue Gottardo Arena sicherlich auch in Zukunft symbolisieren wird, indem sie viele sportliche Emotionen schenkt. Die Absicht ist jedoch, weit über den des reinen Wettkampfereignisses hinauszugehen: Das Bestreben ist, durch dieses Werk nicht nur die Landschaft, sondern auch die Bräuche und Gewohnheiten einer ganzen Region zu verändern.
Jemand hat sie «Die Kathedrale der Leventina» genannt und wenn wir in dieser Beschreibung ihre am meisten verbindende und introspektivste Ausstrahlung ersehen wollen, dann ja, die Zitierung verleiht uns jene wertvolle Identität, die uns zu den Ursprüngen, zur Erde und zu jenem Bedürfnis nach kollektiver Begegnung zurückführen kann, das unsere Entwicklung charakterisiert hat. Es ist zweifellos eine grosse Herausforderung für die neue Gottardo Arena, die starken Schwingungen, die von den Herzen der Fans, die ihre Mannschaft lieben, in die Atmosphäre abgegeben werden, in einem nicht-sportlichen Kontext zu reproduzieren.
  

Die zweite Etage zeichnet sich äusserlich durch eine geometrische Abfolge von 134 senkrecht angeordneten, rechteckigen Fenstern aus.
Die zweite Etage zeichnet sich äusserlich durch eine geometrische Abfolge von 134 senkrecht angeordneten, rechteckigen Fenstern aus.

 

Die Zahlen

Die neue Struktur bietet Platz für insgesamt 6775 Personen, davon 3000 auf den Tribünen, 3775 in den Galerien, Lounges und Tribünen. Mit der überdachten Eisfläche, die als zusätzlicher Raum genutzt wird, kann die Kapazität weiter vergrössert werden, was bedeutet, dass grössere und abwechslungsreichere Veranstaltungen organisiert werden können.
Das neue Multifunktionsstadion präsentiert sich als kompaktes Gebäudevolumen, das sich harmonisch in das bestehende Umfeld des benachbarten Flughafens einfügt. Die Struktur, mit seinem Tonnengewölbe, gliedert sich auf vier Etagen: Drei über dem Erdboden und eine im Untergeschoss. Neben der Eisarena bietet es in seinem Inneren Geschäfte, Restaurants, Bars, Büros und Räumlichkeiten für den Empfang und widerspiegelt so eine multifunktionale Projektualität.
Das Eingangsgeschoss beherbergt den Empfangsbereich und verschiedene Shop-Bereiche: Von hier werden das Publikum und/oder Besucher in die verschiedenen Bereiche umgeleitet. Den ersten Stock charakterisiert ein Restaurant mit Blick sowohl auf die Spielebene als auch auf die Umgebung. Auf der gleichen Ebene befinden sich die Fondue Lounge, verschiedene Verkaufsbereiche und Serviceräume. In der zweiten Etage befinden sich, neben den Verwaltungsräumen, die VIP-Skyboxen mit direktem Blick auf die Eisfläche, die Platinum Lounge und diverse Gastronomiebereiche.
Das Untergeschoss ist den Spielern vorbehalten: Hier gibt es Umkleideräume, Toiletten und Trainingsräume. Technikräume, Lagerräume und ein öffentlicher Unterschlupf vollenden das Bauwerk.     

Grosszügige Panoramafenster geben den Blick frei auf das Eis.
Grosszügige Panoramafenster geben den Blick frei auf das Eis.

 

Die Baustelle

Am 11. September 2021 konnte das neue multifunktionelle Stadion in Ambri – nachdem es die von den verschiedenen zuständigen Stellen geforderten Tests erfolgreich bestanden hatte – seine Pforten für ein treues Publikum öffnen, das von der neuen Struktur sicherlich begeistert war. Ein langer Wettlauf, nicht ohne Hindernisse, der sich zuerst in eine Herausforderung und schliesslich in eine Wette verwandelte; ein Wettlauf gegen die Zeit, der in dem Moment gewonnen wurde, als das Unmögliche Wirklichkeit wurde!
Die Baustelle wurde innerhalb von nur 22 Monaten fertiggestellt, wobei Unterbrechungen und Verzögerungen aufgrund zahlreicher unvorhergesehener Ereignisse nicht mitgerechnet wurden: Gesundheitsnotfall, Asbest, Grundwasserleiter, gefrorener Boden mit nicht normgerechten Werten, um nur einige zu nennen. Ein keineswegs selbstverständliches Ziel, das durch die Einbeziehung aller Beteiligten erreicht wurde: Projektleiter, Planer, Unternehmen und Handwerker. Zahlreiche Tessiner Handwerksbetriebe haben die Baustelle unterstützt, darunter auch Solari Elvezio SA, ein Metallbauunternehmen mit Sitz in Olivone, das für die Gottardo Arena alle Türen und Fenster realisiert hat.

Montagephase von Fenstern und Türen.
Montagephase von Fenstern und Türen.

 

Technische Entwicklung, Erstellung der Türen und Fenster, Planung

Solari Elvezio SA hat sich mit ihrem Team um die Entwicklung und Realisierung der Fassadenelemente gekümmert, aber nicht nur. Im Inneren des Gebäudes befinden sich zahlreiche Werke von Metallbauern. Die von den technischen Mitarbeitenden des Unternehmens entwickelten Ausführungsdetails spiegeln die Anforderungen des Projekts wider, das, wie bereits erwähnt, vom Architekt Mario Botta realisiert wurde.
In diesem Zusammenhang bietet jede Ebene der Struktur unterschiedliche Ausführungsmerkmale:
– Im Erdgeschoss befinden sich die Haupteingangstore zum Stadion, Notausgänge mit Panikverschlüssen, automatische Lüftungstüren im Brandfall, Ticketschalter und Shopverglasungen.
– Die erste Etage zeichnet sich durch grosszügige Panoramafenster aus, die den grosszügigen Bereich des Hauptrestaurants charakterisieren und den Besuchern erlauben, die umgebende Aussicht zu geniessen.
– Die zweite Etage hingegen zeichnet sich äusserlich durch eine geometrische Abfolge aus, die sich aus 134, senkrecht angeordneten, rechteckigen Fenstern ergibt. In den Innenräumen werden grosse transparente Oberflächen bevorzugt, die durch den Einbau von nebeneinanderliegenden Glasscheiben erreicht werden.
Auf der Aussenseite sind sowohl die Fenster als auch die Fensterrahmen aus Schüco Aluminiumprofilen gefertigt, was auch unter ästhetischen Gesichtspunkten ein hervorragendes Ergebnis garantiert. Die schmalen und minimalen Elemente fügen sich perfekt in die Fassade mit den vertikalen Pfosten ein und spiegeln eine äusserst klare und elegante Linie wider.
Bevor mit der Herstellung der Türen und Fenster begonnen werden konnte, musste ein Prototyp der äusseren Pfosten- und Riegelfassade erstellt werden. Die Basis-Serie ist integraler Bestandteil des Schüco Systems, eines Systems, das mit einer Bautiefe von nur 50 mm hervorragende Leistungen erbringt und hohe thermische Werte garantiert. Sobald die Genehmigung vorlag, konnte mit der gesamten Produktion begonnen werden: über 250 Fenster und Türen mit festen und zu öffnenden Elementen.
Um die verschiedenen Abläufe dieser Produktion zu optimieren, musste jeder Schritt detailliert geplant werden: von der Materialbeschaffung bis hin zur Festlegung der Zeitpläne für die verschiedenen Montageschritte, die – wie von der Bauleitung vorgesehen – in Etappen über mehrere Monate hinweg durchgeführt wurden.

Die Fassadengläser sind im Profilsystem von Schüco, mit 50 mm Ansichtsbreite, eingesetzt.
Die Fassadengläser sind im Profilsystem von Schüco, mit 50 mm Ansichtsbreite, eingesetzt.

 

Schlussfolgerungen – Eindrücke von Simone Solari, Geschäftsführer von Solari Elvezio SA

«An der Verwirklichung eines so bedeutenden Werks mitgewirkt zu haben, erfüllt uns mit Stolz. Trotz der Schwierigkeiten, die durch die verschiedenen unvorhergesehenen Ereignisse entstanden sind, konnten wir mit grösster Ernsthaftigkeit und Professionalität arbeiten, Eigenschaften, die unsere Arbeit auszeichnen und die es uns ermöglichen, auf einem immer schwieriger werdenden Markt zu bestehen. Eine Herausforderung, die es uns ermöglicht hat, zu wachsen und unser Know-how zu nutzen.»  ■

 

Bautafel 

Auftraggeber:

Valascia Immobiliare, Ambri Piotta

Architekt:

Mario Botta Architetti, Mendrisio

Generalunternehmung:

Consorzio La montanara

Bauleitung:

Direzione Lavori SA, Lugano

Fassade, Fenster und Türen:

Solari Elvezio SA, Olivone

 

Das Fachregelwerk Metallbauerhandwerk – Konstruktionstechnik enthält im Kap. 2.1 wichtige Informationen zum Thema «Fenster».