![Februar 2025 Februar 2025](/fileadmin/_processed_/9/6/csm_m_02_25_cover_bruecke_engadin_01_gespiegelt_1c1488b187.jpeg)
Passerelle Posat-Autigny
Lernende als branchenübergreifende Brückenbauer
Wegweisend für die duale Bildung: Lernende aus verschiedenen Branchen bauten im Kanton Freiburg zusammen eine Fussgängerbrücke. Im Frühling soll sie offiziell eingeweiht werden.
Wer zwischen Frühling 2023 und Ende 2024 die Strecke des Jakobswegs zwischen Freiburg und Romont begehen wollte, kam im Waldstreifen am Fluss Glâne zwischen Posat und Autigny nicht weiter. Der direkte Weg über die Fussgängerbrücke war gesperrt, die Umleitung führte die Wanderer einer befahrenen Strasse entlang. Grund: Ein Teil des Holzbodens der Brücke war eingestürzt.
Die «Passerelle Posat», so die Bezeichnung des Holzstegs, war 1987 erstellt worden – bereits damals von Lehrlingen. Lernende wurden auch 2010 eingesetzt, um die Passerelle zu erneuern. Doch es half nur vorübergehend. Das Holz alterte schnell in der feuchten und schattigen Lage im tief eingeschnittenen Flusstal. Es musste also eine neue Lösung her. Und diese sollte von A bis Z von Auszubildenden aus dem Kanton Freiburg realisiert werden.
Branchenübergreifende Kooperation
Den Anstoss dazu gab Stéphane Clerc, Präsident von Metaltec Freiburg und vom Freiburger Verband für berufsübergreifende Förderung (FVBF). Er kontaktierte andere Branchenverbände – etwa die der Schreiner, Gerüstbauer, Gebäudetechniker, des Baugewerbes und der Maurer – und konnte sie für seine Idee gewinnen. So wurde unter Obhut des Freiburger Arbeitgeberverbands im Juli 2024 der FVBF gegründet. Ziel: Lernenden aus verschiedenen Berufen anhand von konkreten Projekten praktische Erfahrungen in der branchenübergreifenden Zusammenarbeit ermöglichen. Das Projekt im Jahr 2024–2025 war der Ersatz der Passerelle Posat.
Die neue Brücke entsteht
Die Konzeption der Passerelle legte Stéphane Clerc vor, Lernende an Schule für Metallbaukonstrukteure in Bulle arbeiteten den Entwurf in mehreren Kleingruppen aus. Die ausgereifteste Gruppenarbeit übernahmen dann drei Jugendliche zur detaillierten Ausgestaltung.
Um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten, wurden die Tragkonstruktion und der Boden des Stegs diesmal aus verzinktem Stahl erstellt, die Tragseile und die Geländer aus Edelstahl. Lernende von Metaltec Freiburg fertigten die Metallkonstruktion in den schuleigenen Werkstätten. Der Herstellungsprozess gehörte jedoch nicht zum Lehrplan im Rahmen der überbetrieblichen Kurse, für die benötigte Arbeitszeit stellten die Ausbildungsbetriebe ihre Lernenden vom Tagesbetrieb frei.
Neben Lernenden der Metallbauberufe waren am Bau auch auszubildende Maurer, Bauzeichner und Geomatiker beteiligt. Der Betonsockel wurde unter der Leitung des Freiburgischen Baumeisterverbands (FBV) instandgesetzt. Metaltec Freiburg koordinierte den Bau und die Montage der Metallstruktur. Die Prüfung der Pläne erfolgte durch den Freiburger Verband der Beauftragten des Baugewerbes (FVBB).
Die Passerelle wurde schliesslich am 6. Dezember 2024 montiert und soll im Frühjahr 2025 offiziell eingeweiht werden.
Über den FVBF
Der Freiburger Verband für berufsübergreifende Förderung wird in Zukunft weitere Projekte mit Auszubildenden fördern. Bedingung für die Projekte ist, dass sie von öffentlichen Auftraggebern stammen. Es sollen auch weitere Berufe eingebunden werden, insbesondere im Bereich der visuellen Kommunikation. Mit seiner Arbeit unterstreicht der FVBF die Bedeutung und den Erfolg der dualen Berufsbildung und hilft, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Informationen, Interviews und Videos
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Freiburger Arbeitgeberverbandes UPCF. Dort werden auch laufend Video-Interviews mit beteiligten Lernenden in jeder der vier Bauetappen aufgeschaltet.
www.upcf.ch . ■