Mai 2024
Kunstschmiede in Aktion an der Cultura Suisse
Schmieden
An der Cultura Suisse 2024 in Bern konnte das Publikum auf dem Werkplatz den Kunstschmieden beim Arbeiten über die Schultern blicken. Ein Austausch förderte die besonderen Herausforderungen beim Bearbeiten von Eisen für historische Bauten zutage.
Login
Danke für Ihr Interesse an unseren Inhalten. Abonnenten der Fachzeitschrift metall finden das Login für den Vollzugriff im Impressum der aktuellen Printausgabe. Das Passwort ändert monatlich.
Jetzt registrieren und lesen. Registrieren Sie sich um einzelne Artikel zu lesen und einfach per Kreditkarte zu bezahlen. (CHF 5,- pro Artikel)
Als registrierter Benutzer haben Sie jederzeit Zugriff auf Ihre gekauften Artikel.
Sollten Sie als interessierte Fachkraft im Metall-, Stahl- und Fassadenbau die Fachzeitschrift metall tatsächlich noch nicht abonniert haben, verlieren Sie keine Zeit und bestellen Sie Ihr persönliches Abonnement gleich hier.
Schmieden
Kunstschmiede in Aktion an der Cultura Suisse
An der Cultura Suisse 2024 in Bern konnte das Publikum auf dem Werkplatz den Kunstschmieden beim Arbeiten über die Schultern blicken. Ein Austausch förderte die besonderen Herausforderungen beim Bearbeiten von Eisen für historische Bauten zutage.
Die Cultura Suisse ist die Schweizer Fachmesse für Denkmalpflege, Kulturgüter, Restaurierungen und Museologie. Sie findet alle zwei Jahre statt, zuletzt vom 10. bis 12. April 2024 auf dem BEA EXPO-Gelände in Bern. Handwerkliche Arbeiten für die Renovierung historischer Bauten und deren Erhalt stehen an zahlreichen Messeständen im Zentrum.
Schon zum dritten Mal war eine Delegation der IG Schmiede präsent und schmiedete kleine Vorzeigeobjekte wie Nägel, Kettenhaken, Keile für die Äxte der Zimmerleute, Nieten und Zangen – aus Gründen des Feuerschutzes mit einer Induktionsanlage anstatt des traditionellen Kohlefeuers. Auf dem Werkplatz konnte das Publikum den Profis bei der Arbeit über die Schultern blicken – ähnlich wie bei beliebten, traditionell ausgerichteten, experimental archäologischen Projekten wie Guédelon in Frankreich. Allerdings ist die Ausrichtung an der Cultura Suisse zukunftsorientierter.
Denn auch bei restaurierten oder einem historischen Vorbild nachempfundenen Schmiedeprodukten müssen heutige Anforderungen erfüllt werden – etwa die Sicherheit bei Verriegelungen und Türschlössern. Auch leichtere Montage und komfortable Bedienung sind gefragt. Beispielsweise bei Fenstern mit Espagnolettenverschlüssen, die sogar mit Dreh-Kipp-Verschlüssen möglich sind. Bei der Nachbildung antiker Türdrückergarnituren können mittels 3D-Druck in Metall moderne Befestigungen integriert werden, zugleich ermöglichen Hohlräume leichtere Elemente.
«Altes Eisen» als besondere Herausforderung
Messebesuche bieten immer eine gute Gelegenheit zum Austausch. Viele Gespräche an der Messe haben bei den Kunstschmieden dieselben Schwierigkeiten zutage gefördert: Antike Eiseninstallationen wie Geländer, Tore, Zäune und Fenstergitter können ohne Fachkenntnisse nicht an heutige Normen angepasst werden. Eisen an historischen Bauten (Puddeleisen, Flusseisen) unterscheidet sich in seinen Eigenschaften grundlegend von heutigen Baustählen – zum Beispiel die eingeschränkte oder fehlende Schweissbarkeit oder andere Festigkeits- und Bruchdehnungswerte. Ein weiterer Aspekt ist die richtige Oberflächenbehandlung von Schmiedeeisen, sehr wichtig für ein stimmiges Erscheinungsbild im Einklang mit dauerhaftem Korrosionsschutz.
Die Cultura Suisse bot auch in ihrer vierten Ausgabe wieder ein reichhaltiges Programm. Die Vorträge im Forum waren sehr gut besucht. Wir freuen uns, Sie an der Cultura Suisse 2026 wiederzusehen! ■
