Der wohlverdiente Jubel: Herzliche Gratulation, Julian!

WorldSkills

Julian Gemperli ist Vizeweltmeister!

Der Metallbauer aus Oberuzwil durfte an den WorldSkills in Lyon die Silbermedaille entgegennehmen. Während vier intensiven Wettkampftagen traten vom 10. bis 15. September die besten Metallbauer der Welt gegeneinander an. Die monatelange Vorbereitungszeit hat sich gelohnt und Julian Gemperli konnte sich gegen die starke internationale Konkurrenz durchsetzen.

Text: Jana Neuenschwander / Bilder: SwissSkills

An der 47. Ausgabe der Berufsweltmeisterschaften nahmen über 1500 junge Berufsleute aus über 65 Ländern und Regionen teil. Im Wettkampf um den Weltmeistertitel im Metallbau mussten die Teilnehmenden während vier Tagen komplexe Aufgaben innerhalb einer festgelegten Zeit bewältigen und ein vollständiges Werkstück anfertigen. Dabei kamen die unterschiedlichsten Metalle und Verarbeitungstechniken zum Einsatz. Julian Gemperlis Werkstück überzeugte mit Präzision und einer sauberen Verarbeitung. Am Sonntagabend wurde er für seine herausragende Leistung geehrt und durfte bei einer feierlichen Siegerehrung die Silbermedaille entgegennehmen. Der neue Vizeweltmeister erklärte stolz: «Ich freue mich sehr über diesen Erfolg und danke allen, die mich bei dieser Herausforderung unterstützt haben.»

Ein erfolgreiches Team: Experte Rémy Mornod und Julian Gemperli.

Wettkampfsimulation für handwerkliches Können und mentale Stärke

Der Weg an die Weltmeisterschaften forderte von Julian Gemperli viel Disziplin und Ausdauer. Alles begann mit seinem Sieg an den SwissSkills 2022. Im Oktober 2023 setzte er sich gegen den amtierenden Schweizermeister durch und konnte sich so das WorldSkills-Tickets sichern. Kurz darauf begannen die Vorbereitungen auf den Wettkampf in Lyon. Dafür trainierte Julian vor allem mit seinem Experten Rémy Mornod (Sottas SA, Bulle), der 2019 selbst an den Weltmeisterschaften teilnahm. Ein grosser Teil des Trainings bestand darin, frühere WorldSkills-Werkstücke unter möglichst realistischen Bedingungen anzufertigen. Der Fokus lag dabei nicht nur auf den handwerklichen Fähigkeiten, sondern auch auf der mentalen Stärke. Durch die regelmässigen Wettbewerbssimulationen übte Julian, auch unter Zeitdruck präzise und konzentriert zu arbeiten. Unterstützt wurde er auf diesem Weg vom Fachverband Metaltec Suisse. Zusätzlich sammelte der junge Metallbauer täglich Arbeitserfahrung bei seinem Arbeitgeber, der Rey Metallbau AG in Wittenbach (St. Gallen).

Bei der Herstellung des Werkstücks war viel Präzision gefragt.

Feierlicher Empfang für den Vizeweltmeister

Nach seiner Rückkehr aus Lyon wurde Julian Gemperli am 17. September mit einem feierlichen Empfang überrascht. Am späteren Nachmittag trafen sich Arbeitskolleg/innen, Freunde und Familie sowie Verbandsvertreter/innen bei der Rey Metallbau AG, um seine herausragende Leistung zu feiern – die erste Medaille bei einem internationalen Wettbewerb seit neun Jahren. ■

Julian beim letzten Feinschliff vor der Abgabe.

Interview mit Julian Gemperli

Direkt im Anschluss an die Siegerehrung konnten wir mit dem frischgebackenen Vizeweltmeister sprechen.

Julian, was war das für ein Gefühl, als du Silber gewonnen hast?
Mir fehlen immer noch die Worte, ich habe mich auf jeden Fall sehr gefreut. Ich hatte mir diesen Moment bereits erhofft beziehungsweise davon geträumt.

Ein Traum, der – nach einer langen Vorbereitungszeit – jetzt wahr wurde…?
Ja, ich habe hart dafür gearbeitet und bin froh, dass sich dieser Einsatz ausgezahlt hat.

Hattest du während des Wettkampfs Zweifel oder wusstest du, dass du gut unterwegs bist?
Die Arbeitstage während des Wettkampfs haben sich eigentlich immer gut angefühlt. Ich habe gemerkt, dass ich gut trainiert und vorbereitet war.

Wer waren die wichtigsten Personen, die dich auf diesem Weg begleitet haben?
Das war sicher mein Experte Rémy Mornod, sowie Thomas Zurfluh und Roger Müller, bei denen ich zusätzlich je eine Woche trainiert habe. Die drei haben mich fachlich auf dieses Level gebracht.

Du bist der Zweitbeste der Welt. Was macht ein Silbermedaillengewinner, wenn er nach der Rückreise wieder zuhause ist?
(Schmunzelt) Dann gehe ich direkt wieder arbeiten, darauf freue ich mich.

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