Grosse Setzungen der Bausubstanz ausgeglichen
Profilentwicklungen / Metallbaukomponenten
Auf einem Grundstück in Markt Schwaben bei München entstand ein Appartement-Gebäude mit 137 Wohneinheiten. Das Objekt befindet sich direkt neben vielbefahrenen Bahngleisen. Es war also mit viel Lärm und vielen Erschütterungen zu rechnen. Wie die Architekten mithilfe eines Glasschiebesystems sowohl den Schallschutz erfüllten als auch den zu erwartenden Setzungen der auskragenden Fertigteile gerecht wurden, erfahren Sie im Beitrag.
Login
Danke für Ihr Interesse an unseren Inhalten. Abonnenten der Fachzeitschrift metall finden das Login für den Vollzugriff im Impressum der aktuellen Printausgabe. Das Passwort ändert monatlich.
Jetzt registrieren und lesen. Registrieren Sie sich um einzelne Artikel zu lesen und einfach per Kreditkarte zu bezahlen. (CHF 5,- pro Artikel)
Als registrierter Benutzer haben Sie jederzeit Zugriff auf Ihre gekauften Artikel.
Sollten Sie als interessierte Fachkraft im Metall-, Stahl- und Fassadenbau die Fachzeitschrift metall tatsächlich noch nicht abonniert haben, verlieren Sie keine Zeit und bestellen Sie Ihr persönliches Abonnement gleich hier.
Profilentwicklungen / Metallbaukomponenten
Grosse Setzungen der Bausubstanz ausgeglichen
Auf einem Grundstück in Markt Schwaben bei München entstand ein Appartement-Gebäude mit 137 Wohneinheiten. Das Objekt befindet sich direkt neben vielbefahrenen Bahngleisen. Es war also mit viel Lärm und vielen Erschütterungen zu rechnen. Wie die Architekten mithilfe eines Glasschiebesystems sowohl den Schallschutz erfüllten als auch den zu erwartenden Setzungen der auskragenden Fertigteile gerecht wurden, erfahren Sie im Beitrag.
Im Jahr 2016 bekam das Planungsbüro M13 Architekten GmbH den Auftrag, ein Mehrfamilienhaus in Markt Schwaben zu errichten. Doch das dreieckige Bauland, auf dem dieses entstehen sollte, verlangte ihnen viel Fingerspitzengefühl ab: Im Norden grenzt es an ein Areal mit zahlreichen Hochhäusern, im Westen liegt ein kleinteiliges Wohngebiet und direkt ans Grundstück grenzt die Bahnstrecke München–Freilassing – nicht zu vergessen die S-Bahn-Haltestelle in unmittelbarer Nachbarschaft. Hier sollte der Neubau als städtebauliches Bindeglied fungieren. Dies gelang den Planern mithilfe eines Mehrfamilienhauses, das sechs Stockwerke hoch ist und einen T-förmigen Grundriss besitzt. Es wurde von einer Wohnbaugesellschaft in Auftrag gegeben und richtet sich mit seinen ca. 50 m² grossen, möblierten Wohnungen an Mieter, die nur eine begrenzte Zeit darin wohnen wollen, wie zum Beispiel Auszubildende. Für sie ist die verkehrsgünstige Lage, die das Grundstück aufweist, ein grosser Vorteil. Für die Architekten war sie jedoch erst einmal eine Herausforderung. Denn sie mussten auf die gehobenen Schallschutzanforderungen eingehen, die der Bahnverkehr mit sich bringt. Aus diesem Grund entschieden sie sich dafür, sämtliche Wohnungen mit Loggien zu versehen, die mit verschiebbaren Glaselementen ausgestattet sind. Diese hatten die Aufgabe, den Schall von den Wohnräumen fernzuhalten.
Verglaste Loggien für den Schallschutz
Bei der Suche nach einem geeigneten System stiessen die Planer auf GM Toproll 6/8 von Glas Marte. Es handelt sich hierbei um ein rahmenloses Schiebesystem für Glaselemente, mit dem Balkone, Loggien und Terrassen vor Witterung geschützt werden können. Dieses Schiebesystem wird oben eingehängt und kann in zwei, drei oder vier Bahnen ausgeführt werden. Die Türen sind nach rechts und links verschiebbar, wobei eine Öffnung der Verglasung von bis zu 75 Prozent möglich ist. So kann vermieden werden, dass sich im Sommer die Hitze hinterm Glas staut. In unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Bahnhof wichtig: Um ungebetene Gäste fernzuhalten, kann die Verglasung durch Steckriegel oder ein Druckzylinderschloss abgesperrt werden. Der ausschlaggebende Aspekt, warum sich die Verantwortlichen für GM Toproll 6/8 entschieden, war jedoch, dass mit dem System auch grössere Höhenunterschiede ausgeglichen werden können.
«Allein für das Aufmass der Loggien haben wir zwei Wochen benötigt, doch dank den Schiebeelementen von Glas Marte war die Montage verhältnismässig einfach.»
Höhenunterschiede ausgleichen
Die Loggien sind als Betonfertigteile ausgebildet, die vor die Fassade gehängt werden. Berechnungen ergaben, dass sich die auskragenden Fertigteile, auf denen die Verglasung ruht, durch äussere Einflüsse theoretisch um bis zu acht Zentimeter setzen könnten. Dem wollten die Architekten gerecht werden. Mit der Montage der Glasschiebeelemente war die Firma Lehmann Stahlbau GmbH aus Geretsried betraut. Heinz Lehmann, der Geschäftsführer des Unternehmens, berichtet: «Allein für das Aufmass der Loggien haben wir zwei Wochen benötigt, doch dank den Schiebeelementen von Glas Marte war die Montage verhältnismässig einfach.» Im Unterschied zu anderen Systemen werden bei Glas Marte die Gläser im oberen Laufschuh durch Verklebung und zusätzlich durch eine mechanische Sicherung mit Bolzen gehalten. Die Schiebetüren werden also nicht nur mittels Verklebung oder reiner Klemmung fixiert. Eine exakte Glasposition ist somit garantiert, die Gläser verrutschen nicht. Ausserdem erfolgt eine zentrische Glaslagerung. Die zuverlässige lotrechte Positionierung der Glaselemente beruht auf einem einfachen Prinzip: zwei Rollen auf zwei Laufschienen. Doch obwohl das GM Toproll-System darauf ausgelegt ist, auch grössere Höhendifferenzen auszugleichen, reichte dies für die Baustelle in Markt Schwaben nicht. Nutzungsbedingt musste mit noch grösseren Abweichungen gerechnet werden. Deshalb entwickelten die Mitarbeitenden von Glas Marte, gemeinsam mit den ausführenden Unternehmungen, eine Sonderlösung.
Spezialentwicklung
Bei ihr wird die obere Laufschiene in ein vormontiertes U-Profil eingelassen und kann durch unterschiedliche Einstandstiefen anfallende Unebenheiten im Deckenbereich ausgleichen. Da sich das Gebäude in unmittelbarer Nähe zu vielbefahrenen Bahnschienen befindet, sind hier mehr Erschütterungen zu erwarten, als dies auf einem normalen Baugrund üblich ist. Das kann zu Gebäudebewegungen führen. Damit die Schiebeelemente in einem solchen Fall nicht aufstehen, sondern trotzdem problemlos bewegt werden können, entwickelte Glas Marte die untere Führung für dieses Objekt ebenfalls neu. Hier wurden die Einstände im unteren Führungsprofil erhöht. So benötigten die Mitarbeitenden des ausführenden Unternehmens lediglich zwölf Wochen, um 137 Loggien mit GM Toproll 6/8 zu versehen. Heinz Lehmann ist mit der Dienstleistung des Bregenzer Glasspezialisten absolut zufrieden und sagt: «Glas Marte hat hervorragend durchdachte Systeme, eine gute technische Unterstützung. Ihre Produkte lassen sich einfach einbauen und bei Bedarf austauschen. Wir vertrauen in einigen Bereichen nur noch auf ihre Systeme.»
Bautafel
Objekt:
Markt Schwaben bei München
Architekt:
M13 Architekten GmbH, München
Montage:
Lehmann Stahlbau GmbH, Geretsried
Lieferung Schiebeelemente:
Glas Marte GmbH, Bregenz