SwissSkills 2022

«Es ist uns wichtig, die Regionen stärker einzubeziehen»

Text: Natalie Meleri / Bilder: Fabio Baranzini

Eines ist klar: Nur die besten Metallbauerinnen und Metallbauer konnten sich einen Platz für die SwissSkills 2022 ergattern. Um sie zu finden, gingen im März in Tolochenaz, Lenzburg, Buchs (SG) und Sursee die Vorselektionen über die Bühne. (Das Tessin hat nicht an den Vorselektionen teilgenommen. Es stellt seinen Kandidaten auf Grundlage der TicinoSkills.) Insgesamt 42 Metallbauer und eine Metallbauerin haben sich der Herausforderung gestellt. Die Vorselektionen wurden dieses Jahr zum ersten Mal in diesem Rahmen durchgeführt. Roger Müller, Leiter der Arbeitsgruppe Berufsmeisterschaften, ist zufrieden mit dem Ablauf: «Wir möchten die Regionen stärker in die SwissSkills miteinbeziehen und mittels dieser Vorselektionen ist uns das gelungen.» An jedem Standort war nicht nur ein SwissSkills-Experte anwesend, sondern auch Vertreter der Regionen. In Sursee hat die Vorselektion sogar mit Publikum stattgefunden und wurde dadurch zu einer richtigen Berufsschau.

Arbeiten unter Zeitdruck

Die jungen Berufsleute bekamen viereinhalb Stunden Zeit, um ein Windrad herzustellen. Dieses wurde eigens für die Vorselektionen konstruiert. «Es war uns wichtig, dass sämtliche üblichen Handfertigkeiten sowie alle drei Schweissverfahren angewendet wurden», begründet Roger Müller diesen Entscheid. Ausserdem musste für das Windrad mit den drei Materialien Stahl, Edelstahl und Aluminium gearbeitet werden. Eine anspruchsvolle Aufgabe: Der Zeitdruck war enorm, was unter anderem die Stressfähigkeit der Teilnehmenden auf die Probe gestellt hatte. «Gerade für jene Teilnehmenden, welche aktuell im vierten Lehrjahr sind, war die Vorselektion ein guter Test für das Qualifikationsverfahren», so Roger Müller. Der Wettkampf bestand nicht nur aus dem praktischen Teil: Alle Wettkämpferinnen und -kämpfer wurden zudem zu einem Einzelgespräch gebeten, in dem die Motivation für die SwissSkills sowie Stress- und Kommunikationsfähigkeit abgefragt wurden. So stellte man sicher, wirklich motivierte Kandidatinnen und Kandidaten im Herbst dabeizuhaben. Obwohl bei einigen die Zeit sehr knapp wurde, zeigten alle bis zum Schluss Einsatz und gaben Vollgas.

Faire Bewertung

Eine Woche nach den Vorselektionen setzten sich die SwissSkills-Experten und je ein Vertreter pro Region zusammen, um die Windräder zu bewerten. Daraus entstand eine Gesamtrangliste aller Teilnehmenden. Es ist der Arbeitsgruppe wichtig, dass alle Regionen an den SwissSkills vertreten sind, weshalb pro Region eine fixe Quote von zwei Teilnehmenden – ausgenommen ist das Tessin mit einer Person – festgesetzt wurde. Die übrigen sieben Plätze wurden anhand der Gesamtrangliste zugewiesen. Roger Müller und die gesamte Arbeitsgruppe sind sich einig, dass sich dieses Vorgehen bewährt hat: «Wir sind sehr zufrieden mit dem Ablauf und der Einbindung der verschiedenen Regionen.» Man möchte dies auch in Zukunft beibehalten.

Die Metallbaukonstrukteure nehmen in diesem Jahr erstmalig an den SwissSkills teil. Auf eine Vorselektion wurde jedoch verzichtet. Geeignete Kandidatinnen und Kandidaten konnten sich für eine Teilnahme schriftlich bewerben und wurden dann von einem Expertengremium ausgewählt.