Einfluss einer Reinigung auf Oberflächenbeschichtungen
FASSADENREINIGUNG
Eine Fassadenreinigung wirkt im ersten Augenblick meist aufwendig und teuer, eine Metallfassade ist jedoch um ein Vielfaches teurer und sollte bis zu 40 Jahre die dekorativen und technischen Aspekte erhalten. Um den Wert einer Liegenschaft hoch zu halten, ist eine Pflege und Reinigung der Fassadenoberflächen unabdingbar.
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Warum sollte eine Fassade gereinigt werden?
Es gibt hierfür genau zwei wichtige Gründe:
1. Der Werterhalt Ihrer Fassade kann nur durch eine regelmässige Reinigung und Pflege gewährleistet werden.
2. Die Gewährleistung der Beschichtungsunternehmen ist in der Regel an eine regelmässige Reinigung gekoppelt. Das bedeutet, ein Beschichtungsunternehmen erteilt nur eine
Garantieleistung über einen gewissen Zeitraum, wenn in regelmässigen Abständen die Oberflächenbeschichtung gereinigt wird.
Wird dem nicht Sorge getragen, erlischt meist die Gewährleistung der Beschichtungsunternehmen.
Reinigung ist nicht gleich Reinigung
Eine Fassadenreinigung ist Profiarbeit und sollte nur von fachkundigen Betrieben und Mitarbeitern ausgeführt werden. Es wird leider nur zu oft unterschätzt, was eine fachgerechte Fassadenreinigung bedeutet und welcher Aufwand dahintersteckt. Ein Fassadenreiniger muss alle Anforderungen erfüllen, um die Fassadenoberfläche (Art der Beschichtung), den Aufbau einer Fassade und die Bausubstanz
exakt bestimmen zu können.
Ohne diese Kenntnisse ist ein Fassadenreiniger nicht befähigt, eine beschichtete oder unbeschichtete
Metallfassade fachgerecht zu reinigen.
Eine Abschätzung des Umgebungs- und Umweltschutzes muss ebenso erfolgen wie die Einhaltung sämtlicher Arbeitssicherheitsbelange.
Hierzu ist die Kenntnis der entsprechenden gesetzlichen Auflagen notwendig. Zertifizierte
Reinigungsbetriebe, welche diese Kriterien erfüllen sind bei der SZFF (Schweizerische Zentrale
für Fenster und Fassaden) gelistet.
Die Probereinigung
Das A und O zu Beginn eines jeden Reinigungsauftrages ist die Probereinigung. Erst hierdurch
kann sich der Reinigungsbetrieb ein Bild vom Zustand der Fassade machen und die Reinigungsabläufe
definieren. Eine unabdingbare Grundlage, um daraus eine zielgerichtete Offerte
zu erstellen. Von einer Probereinigung profitiert aber auch der Auftraggeber, da ein
erster visueller Eindruck der gereinigten Oberfläche entsteht und dies die Basis für den gesamten
Auftrag darstellt. Wundern Sie sich als Auftraggeber nicht, wenn ein Reinigungsunternehmen
mehr als eine Probereinigungsfläche erstellt. Bei sehr alten und stark verwitterten
Fassaden können je nach Himmelrichtung unterschiedliche Belastungsgrade der Fassade
vorliegen, welche bei einer Fassadenreinigung eine wichtige Rolle spielen und berücksichtigt
werden müssen.
Die Oberflächenbeschichtungen
Die Oberflächenbeschichtung verbauter Fassadenelemente spielt beim Entwurf einer
Fassade bereits eine wichtige Rolle. Die Oberflächenbeschichtung gibt der Fassade ihre
Ausstrahlung, ihr Image und unterstreicht das Gesamterscheinungsbild eines Gebäudes.
Hauptsächlich zum Einsatz kommen hierbei die organischen Beschichtungen, wie Pulverbeschichtung
oder Nasslackierung sowie die anodische Oxidation (Anodisation, loxal).
Die anodische Oxidation kommt ausschliesslich
auf Aluminiumfassaden zum Einsatz. Dies hat prozesstechnische Hintergründe. Eine Beschichtung
hat die Aufgabe, das Substratmaterial, meist Aluminium und Stahl, technisch
vor Witterungseinflüssen und Korrosion zu schützen und die dekorativen Anforderungen
zu erfüllen. Die anodisierten Aluminiumoxidschichten erhalten den metallischen Charakter
des Aluminiums, da die Schutzschicht während der Anodisation aus dem Grundmaterial
herauswächst. Bei einer Lackierung wird das Substratmaterial mit einer Schutzschicht überzogen.
Die organische Beschichtung gibt den
Charakter einer kunststoffartigen Oberfläche
wieder.
Die Beschichtungsprozesse unterscheiden
sich in vielerlei Hinsicht. Es fängt bereits bei
der Vorbehandlung der Fassadenelemente an.
Bei einer Anodisation wird nach einer optionalen
mechanischen Oberflächenbehandlung
wie z. B. schleifen und bürsten, eine chemische
Reinigung der Oberfläche durchgeführt.
Hierzu werden die Aluminiumbauteile in der
Regel entfettet, alkalisch gebeizt und sauer dekapiert.
Im Anschluss erfolgt die Anodisation
für Fassadenelemente in einem schwefelsauren
Elektrolytbad, wobei das Bauteil als Anode
geschaltet ist. Es werden Oxidschichtdicken
von 15–30 μm angestrebt. Eine typische Eigenschaft
von Oxidschichten ist ihr feinporiger
Aufbau (siehe Bild 1).
Wird die Oberfläche von Stahl oder Aluminium
pulver- oder nasslackiert, werden
diese meist mechanisch (z. B. gestrahlt) und
chemisch vorbehandelt (z. B. gebeizt und/
oder passiviert). Lackschichten für Aussenanwendungen
bewegen sich meist bei einer
Schichtdicke > 50 μm. Ganz davon abhängig,
welches Lacksystem und welcher Prozesstyp
zum Einsatz kommen. Lackschichten sind
sehr kratzempfindlich und ebenfalls in gewissem
Rahmen nicht chemikalienresistent. Die
grundlegenden Wesenszüge beider Beschichtungen
müssen bei einer Reinigung zwingend
berücksichtigt werden.
Die Reinigungsarten
In der Fassadenreinigung unterscheidet man
verschiedene Arten der Reinigung. Je nach Alter
und Zustand einer Fassade kommen verschiedene,
jeweils an die Situation angepasste
Reinigungsabläufe zu Einsatz. Mit dem gewählten
Reinigungsprozess muss sichergestellt werden,
dass die Oberfläche bestmöglich gereinigt
werden kann. Ein einheitliches Erscheinungsbild
sollte das Ziel sein. Die Reinigungsabläufe
sind in der SZFF-Richtlinie 61.01 «Unterhalt
und Reinigung von Metallfassaden» eingehend
beschrieben. Drei der hauptsächlich angewendeten
Reinigungsarten werden nachfolgend
genauer beschrieben.