Doppelt so schnell
Fassadenbau
Bei energieeffizienten Gebäuden spielt die Fassade eine zentrale Rolle. Wie eine vorgehängte hinterlüftete Fassade ästhetisch, energetisch und gleichzeitig wirtschaftlich überzeugt, zeigt das Neuwagenaufbereitungscenter der Emil Frey AG in Safenwil.
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Fassadenbau
Doppelt so schnell
Bei energieeffizienten Gebäuden spielt die Fassade eine zentrale Rolle. Wie eine vorgehängte hinterlüftete Fassade ästhetisch, energetisch und gleichzeitig wirtschaftlich überzeugt, zeigt das Neuwagenaufbereitungscenter der Emil Frey AG in Safenwil.
Es schimmert anthrazitfarbig und ist weitherum sichtbar. Das imposante Gebäude steht in Safenwil zwischen der Autobahn A1 und der Zugstrecke Zofingen–Lenzburg. Mit einer Grundfläche von ca. 6300 m 2 und fast 26 Metern Höhe ist es nicht zu übersehen: das Neuwagenaufbereitungscenter der Emil Frey AG. Die Fertigstellung ist für Mitte 2023 geplant und hat es in sich. Im wahrsten Sinne des Wortes: Büros für 65 Arbeitsplätze, Waschanlage, Werkstätte und Parkdeck für Neuwagen auf insgesamt fünf Etagen.
Fassade aus einem Guss
Auch die Fassade ist markant. Eine aufgesetzte, halbdurchlässige Metallstruktur aus schweren Gitterrostelementen und Trapezblechen verbindet die oberen Etagen des Parkdecks optisch miteinander und schafft gleichzeitig einen Kontrast zu den grossen Glasfronten im Erdgeschoss. Dabei stört kein Versatz die Fassadenflucht. Alle Elemente fügen sich zu einem stimmigen optischen Ganzen zusammen. Doch die Fassade ist nicht nur schön anzusehen. Sie überzeugt auch funktional. Das Stahl- und Hallenbau-Unternehmen H. Wetter AG aus dem aargauischen Stetten hat hier eine vorgehängte hinterlüftete Fassade montiert.
Trend hin zu mehr Energieeffizienz
Ambitionierte Energie- und Klimaschutzziele haben in den letzten Jahren zu immer strengeren gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der Energiebilanz von Gebäuden geführt. Derzeit entfallen in der Schweiz rund 45 Prozent des gesamten Energieverbrauchs und ein Drittel der CO 2 -Emissionen auf Gebäude. Bis 2050 soll sich dies ändern und der Schweizer Gebäudepark klimaneutral werden.
Dabei fällt der Gebäudefassade eine besondere Rolle zu, indem sie einen möglichst geringen Wärmedurchgangskoeffizienten erreichen soll. Denn die Hülle eines freistehenden Gebäudes ist derjenige Gebäudeteil mit der grössten Fläche zwischen Aussen- und Innenbereich. Daher erfüllen Fassaden nicht nur eine individuell ästhetische Funktion, sondern spielen auch eine wichtige Rolle bei der Energieeffizienz von Gebäuden. Im hochwertigen Objektbau eignen sich vorgehängte hinterlüftete Fassaden hierfür besonders. Dies aus zwei Gründen: Erstens erlauben sie einen hohen Gestaltungsfreiraum bei der Farbe und der Form von Fassaden und zweitens erreichen sie hohe Effizienzwerte.
Vorgehängte hinterlüftete Fassaden: viele Vorteile
Bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden handelt es sich um ein mehrschichtiges System, das aus drei zentralen Komponenten besteht. Aus der äusseren Fassadenbekleidung, auch Wetterschale genannt, der Dämmung und der Unterkonstruktion. Die drei Hauptfunktionen dieses mehrlagigen Systems sind:
• die Dämmung
• die Belüftung
• der Wetterschutz
Der grosse Vorteil einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade gegenüber anderen Fassadendämmsystemen liegt darin, dass die Wärmedämmung und der Witterungsschutz getrennt sind. Die Aussenbekleidung liegt nicht direkt auf der Dämmschicht auf, sondern ist durch einen Lüftungsschacht von ihr getrennt. Bei hohen Aussentemperaturen wirkt dieser Belüftungskanal wie ein Kamin. Er transportiert die Wärme ab, bevor sie durch das Mauerwerk in die Innenräume dringt. Dämmmaterial und Mauerwerk werden so effektiv belüftet, Feuchtigkeit wird abtransportiert und der Untergrund – egal ob Beton oder Mauerwerk – bleibt trocken. Das alles wirkt sich positiv auf das Innenraumklima des Gebäudes aus. Ein besonderes Augenmerk liegt daher auf der thermischen Leistung der Unterkonstruktion. Denn sie stellt das strukturelle Bindeglied zwischen Mauerwerk und Fassadenelement dar. Beim Neuwagenaufbereitungscenter in Safenwil hat sich die H. Wetter AG für das vorgehängte hinterlüftete Fassadensystem von Hilti entschieden.
Hilti hilft beim Fassaden-Engineering
Bereits in der Offertphase hat die H. Wetter AG auf das Know-how von Hilti gesetzt. «Dank dem Hilti Fassaden-Engineering-Service hatten wir sehr genaue Zahlen, die wir in unsere Ausschreibungseingabe integrieren konnten», sagt Nenad Ljubisavljevic, Projektleiter bei der H. Wetter AG. Dazu gehören die zertifizierten Berechnungen zum Wärmedämmwert (U-Wert), zur Statik der Unterkonstruktion, der Bekleidung und der Verankerung sowie der Verbindungs- und Befestigungselemente und zur Gesamtstückzahl der verschiedenen Fassaden-Komponenten. So konnte die H. Wetter AG in einem frühen Projektstadium sehr genau kalkulieren, was die Montage einer optimal gedämmten Fassade für die Emil Frey AG in Safenwil kosten würde.
Wärmebrückenfreie Unterkonstruktion
Als Teil der Aussenwand ist die vorgehängte hinterlüftete Fassade sehr wichtig, um die hohen thermischen Anforderungen zu erfüllen. Aber es gibt noch weitere Faktoren, die den Wärmedurchgangskoeffizienten und somit den U-Wert der gesamten Wand beeinflussen: das Grundmaterial der Wand, die Art und Dicke der Isolation und die Unterkonstruktion der hinterlüfteten Fassade.
Sollen Wärmebrücken zwischen Fassade und Wand vollkommen ausgeschlossen werden und wird ein optimaler U-Wert sowie Passivhausstandard angestrebt, bieten sich Aufhängungselemente aus Glasfaser-Kunststoff an. Die wärmebrückenfreien Aluminium-Polyamid-Konsolen ermöglichen den Einsatz besonders geringer Dämmstoffdicken. Damit unterstützen sie nicht nur die hohen Effizienzziele, sondern sparen auch noch Platz und Kosten für zusätzliches Dämmmaterial ein. In Safenwil sind horizontale Halterungen des Typs Fox HT zum Einsatz gekommen, die aufgrund ihres Glasfaser-Kunststoffs eine Wärmebrücke verunmöglichen. Damit erreicht das Neuwagenaufbereitungscenter der Emil Frey AG einen U-Wert von 0,17.
Montage der Fassade: 60 Prozent schneller
Die Aufhängungselemente der Unterkonstruktion zeichnen sich nicht nur durch ihre thermische Effizienz aus, sondern überzeugen auch in Kombination mit dem abgestimmten Hilti Montage-System dank Direktmontage und Lasertechnik. «Ich war überrascht, wie schnell die Monteure die Trapezblech-Fassade montiert haben», sagt Nenad Ljubisavljevic. «Sie waren rund 60 Prozent schneller als bei vergleichbaren Projekten.»
Bei einer Fassadenfläche von knapp 3000 m 2 ist das eine enorme Zeit- und vor allem Kosteneinsparung. Massgeblichen Anteil an dieser Geschwindigkeit hat die Lösung von Hilti: Die Monteure montieren die Fassaden-Unterkonstruktion, indem sie die Konsolen mittels passender Nägel mit Bolzensetzgeräten direkt im Beton befestigen. Damit entfällt das zeitaufwendige Bohren von Dübellöchern. Bei rund 2 500 gesetzten Nägeln ist dies ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Anschliessend werden die Dämmplatten ebenfalls mit gesetzten Dämmstoff-Befestigern direkt im Beton gesetzt. Ebenso ist das Ausrichten und die Montage der Alu-Profile der Unterkonstruktion dank Hilti Rotationslaser im Einmannbetrieb möglich.
«Ich war überrascht, wie schnell die Monteure die Trapezblech-Fassade montiert haben.»
Äussere und innere Werte überzeugen
An Fassadenkonstruktionen werden heute hohe Anforderungen gestellt. Sie sollen ein Gebäude vor Witterungseinflüssen schützen, Wärme- sowie Schalldämmung leisten, langlebig sein und gleichzeitig als gestalterisches Element wirken. Vorgehängte hinterlüftete Fassaden erfüllen diese Anforderungen und sind im hochwertigen Objektbau deshalb sehr beliebt. Mit dem Hilti Fassaden-System und Service ist eine vielseitige Lösung auf dem Markt, die grossen ästhetischen Gestaltungsfreiraum bietet und gleichzeitig Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit vereint sowie aus einer Hand kommt. In Safenwil überzeugt der neu entstandene, anthrazitfarbige Kubus nicht nur äusserlich, sondern auch mit seinen inneren (Energieeffizienz-) Werten. ■
Bautafel
Objekt:
Neuwagenaufbereitungscenter der Emil Frey AG, Safenwil
Fassadenbau:
H. Wetter AG, Hallen- Stahl- + Metallbau, Stetten
Fassaden-Engineering / Fassadensystem:
Hilti (Schweiz) AG, Adliswil