Die feuerfeste Antwort auf höchste Ansprüche
BRANDSCHUTZ / ERNEUERUNG
Die Brandschutzabschlüsse im Kernkraftwerk Gösgen-Däniken (KKG) waren in die Jahre gekommen und mussten ersetzt werden. Ein anspruchsvoller Austausch der stählernen Brandschutztüren ist unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen in vollem Gange.
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«Der Austausch dieser Brandschutzabschlüsse ist höchstens – wenn überhaupt – ansatzweise vergleichbar mit dem Austausch von Brandschutzelementen in einem anderen Gebäude», erklärt Heier Blaser, Mitinhaber und Geschäftsführer der hierfür beauftragten Unternehmung Blaser Metallbau AG, gegenüber der «metall» und fügt an: «Die Anforderungen an die Abschlüsse sowie die zu berücksichtigenden Auflagen und Vorschriften des KKG entsprechen verständlicherweise einer ganz anderen Dimension, was sich auf den gesamten Prozess auswirkt. Der ganze Ablauf muss nach strengen Auflagen des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats (ENSI) – die unabhängige Aufsichtsbehörde über die Kernanlagen in der Schweiz – erfolgen.»
Verschiedene Brandschutzklassen / höchste Anforderungen
Bis heute wurden 71 Brandschutztüren, wovon 55 in der Brandschutzklasse EI 90 und 16 in der Brandschutzklasse EI 30, durch die Blaser Metallbau AG produziert und neu eingesetzt. Dies geschah dank minutiöser Einhaltung des ganzheitlichen Ablaufs- und Überwachungskonzepts ohne irgendwelche Zwischenfälle. Jede einzelne Türe durchläuft einen mehrstufigen, durch das KKG vordefinierten Freigabe-und Prüfprozess, und nach Montageabschluss erfolgt die Endabnahme durch das ENSI mit der Solothurnischen Gebäudeversicherung.
Gefordert ist ein Null-Fehler-Austausch der Brandschutzelemente. So darf keine Türe angeliefert oder gar montiert werden, die nicht das komplette Qualitätsmanagement durchlaufen hat und den hohen Anforderungen des KKG entspricht. Es muss beispielsweise jede Türe, die demontiert wird, auch am gleichen Tag bis 20.00 Uhr wieder installiert sein und die Brandschutzanforderungen vollends erfüllen.
Jeder einzelne Schritt im Ablaufprozess, von der Situations- und Massaufnahme bis hin zur Endabnahme, wird in seinen wesentlichen Einzelheiten festgehalten und dokumentiert. In bisher über 100 Sitzungen der beteiligten Personen und Instanzen wurden die erwähnten Vorkehrungen abgehandelt, Pendenzen besprochen und auch Koordinationen mit parallelen Projekten im Haus getätigt.
Jede Türe ein Unikat
Diese Brandschutztüren sind vielseitiger und variantenreicher, als es auf den ersten Blick den Anschein macht. Keines der bereits angeschlagenen Elemente, welche im System Janisol 4 für EI 90 und Janisol 2 für EI 30 gebaut sind, entspricht einem anderen. Jede Türe stellt ein absolutes Unikat dar. Die unterschiedlichen Gegebenheiten des Baukörpers im Einbaubereich sowie die verschiedenen technischen und funktionalen Anforderungen machen jede Türe einzigartig. Für die Massaufnahmen am immer unterschiedlichen Bestand mit all seinen Störfaktoren hatte die Blaser Metallbau AG sich einen 3D-Laserscanner von FARO angeschafft. Mit Laserscanning, anstelle von üblicher Massaufnahmetechnik, konnten die örtlichen Gegebenheiten genauestens aufgenommen, verwaltet und weiterbearbeitet werden. Zudem wurden damit die Anforderungen an die Prozess-Sicherheit und die Dokumentation vollends erfüllt. Die Armierungen im Beton beispielsweise durften unter keinen Umständen beschädigt werden. Mit einem bauseits gestellten Metallscanner ist jede einzelne Stahlarmierung im Türbereich erfasst und in die Massaufnahme eingefügt worden. Diese wurden in der Ausführungsplanung berücksichtigt und es entstanden sogenannte Bohrverbotszonen, die strengstens einzuhalten waren.