Mai 2023
Mai 2023
Publireportage
Risiken rechtzeitig erkennen, um Brände auf Baustellen zu verhindern. Bild: Kantonspolizei Freiburg
Risiken rechtzeitig erkennen, um Brände auf Baustellen zu verhindern. Bild: Kantonspolizei Freiburg

 

Brandschutz / Publireportage

Brandverhütung auf der Baustelle für Metall-, Stahl- und Fassadenbauer/innen

Wegen Nachlässigkeit kommt es in der Schweiz mindestens täglich zu einem Brand auf einer Baustelle. Es entstehen teilweise beträchtliche Sachschäden. Nicht selten sind auch vor Ort tätige Handwerker/innen einer Gefahr ausgesetzt. Nach einem Brand werden polizeiliche Ermittlungen mit möglichen strafrechtlichen Folgen zu einer Belastung für die Beteiligten. Aufgrund der hohen Komplexität der Bauten sind die Anforderungen an Projektierung, Realisierung und Qualitätssicherung gross.

Text: VKF

Brände auf Baustellen sind immer wieder auf fehlende Ordnung, unsachgemässe Anwendung elektrischer Apparate und Arbeitsgeräte oder Funkenflug zurückzuführen. Somit sind sie vermeidbar. Deshalb möchte die Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen VKF die jeweiligen Berufsgruppen für das Thema Brandverhütung sensibilisieren. Durch einfache Massnahmen können Schäden verhindert werden. Gleichzeitig schützen sich die Ausführenden dadurch auch selbst.

Sicherer Umgang mit möglichen Brandgefahren

Die VKF entwickelte 2022 das neue Merkblatt «Brandverhütung auf Baustellen» inklusive Checklisten zur Unterstützung der Einhaltung der Sorgfaltspflichten und zum Eigenschutz von Bauunternehmen sowie Ausführenden. Eine korrekte Anwendung der praktischen Checklisten bietet Sicherheit im Umgang mit der Brandverhütung. Die VKF ist bereits bekannt als die Herausgeberin der verbindlichen Brandschutzvorschriften. In der Brandverhütung möchte sie insbesondere die Metall-, Stahl- und Fassadenbauer/innen auf die möglichen Brandgefahren und deren Folgen aufmerksam machen.   

Gefahrenquelle «Schweissen, Schneiden und verwandte Verfahren»

Beim Schweissen, Schneiden und verwandten Verfahren ist besondere Vorsicht geboten. Einerseits kann ein Brand in grösserer Entfernung ausgelöst werden, wenn ein Funke oder ein heisses Metallteilchen auf brennbare Materialien wie beispielsweise Staubablagerungen, Textilien und Holz trifft. Die Reichweite des Funkenflugs wird oft unterschätzt. Andererseits kann es auch durch die grosse Hitzeentwicklung in der Nähe des Arbeitsbereichs zu einer Entzündung von brennbaren Materialen kommen.  

Gefahrenquelle «Verwendung elektrischer Arbeitsmittel und -geräte»

Brände können auch durch den unsachgemässen Einsatz elektrischer Arbeitsmittel und -geräte entstehen. Auslöser kann die Verwendung von defekten Geräten sein, ein Scheinwerfer, der zu nah an brennbaren Materialien aufgestellt wird, oder Akkus, die mit einem nicht geeigneten Ladegerät oder an einem nicht geeigneten Ort aufgeladen werden.  

Gefahrenquelle «Mangelhafte Ordnung»

Eine mangelhafte Ordnung stellt ebenso eine erhöhte Brandgefahr dar. Dazu gehören auch fehlende Vorgaben für das Rauchen auf der Baustelle oder deren Nichteinhalten. Ein achtlos werggeworfener Zigarettenstummel kann leicht einen Brand mit einem ungewissen Ausgang auslösen.

 

Die wichtigsten Massahmen, damit ich Brände verhüte

• Ich kenne die Vorgaben der allenfalls erteilten Schweisserlaubnis und halte mich daran.
• Ich entferne bei Trenn- oder Schweissarbeiten brennbare Materialien, Stoffe und Flüssigkeiten aus dem Arbeitsbereich (auch aus dem Innern von zu bearbeitenden Gefässen) oder decke diese mit feuerfesten Abdeckungen ab. Dabei beachte ich die Reichweite des Funkenflugs von bis zu 10 Metern (auch vertikal). Kann die Brandgefahr nicht beseitigt werden, dann führe ich die Arbeit mit alternativen Methoden durch (z. B. Schrauben oder Sägen).
• Ich lasse den Arbeitsvorgang von einer zusätzlichen Person überwachen, wenn die Brandgefahr trotz Schutzmassnahmen nicht ausgeschlossen werden kann.
• Ich habe ungehindert und rasch Zugriff auf die Handfeuerlöscher und weiss, wie sie zu bedienen sind.
• Ich kontrolliere nach Beendigung der Arbeiten die Arbeitsstelle und Umgebung (inkl. gefährdeter angrenzender Räume) auf Erwärmung, Brandgeruch, Glimmstellen und kleine Brandnester. Die Kontrolle führe ich fort, bis keine Brandgefahr mehr besteht. Heissarbeiten sind zwei Stunden vor dem Verlassen der Baustelle zu beenden.
• Ich verwende ausschliesslich einwandfrei funktionierende Arbeitsgeräte und befolge die Herstellervorschriften. Mangelhafte Arbeitsmittel und Geräte lasse ich fachmännisch reparieren oder ersetze sie.
• Ich befolge ein allfälliges Rauchverbot. Wenn ich rauche, dann nur an den dafür vorgesehenen Orten. Raucherabfälle entsorge ich in feuersicheren Behältnissen.
• Ich setze wärmeerzeugende Geräte wie Scheinwerfer oder Heizstrahler mit genügendem Abstand zu brennbaren Materialien, Stoffen und Flüssigkeiten ein.
• Ich lade Akkus und Batteriegeräte an den dafür vorgesehenen Orten und nur mit den vom Hersteller als kompatibel bezeichneten Ladestationen. Auf keinen Fall lade ich sie in der Nähe von brennbaren Materialien, Stoffen und Flüssigkeiten.

 

Ein Ort der Zerstörung nach einem Brand. Bild: Kantonspolizei Aargau
Ein Ort der Zerstörung nach einem Brand. Bild: Kantonspolizei Aargau

 

 

Mögliche strafrechtliche Folgen abwenden

Nach einem Brand finden polizeiliche Ermittlungen zur Klärung der Brandursache statt. Steht als Ursache Fahrlässigkeit einer am Bau beteiligten Person fest, kann es zu einer Verurteilung wegen fahrlässiger Verursachung einer Feuersbrunst bzw. Brandstiftung kommen. Betroffen davon können die ausführenden Handwerker/innen, aber auch die mit der Leitung und Beaufsichtigung betrauten Personen sein. Mit der Einhaltung der einfachen Regeln können sich alle vor unliebsamen Folgen schützen.

Was geschieht, wenn sich auf einer Baustelle ein Brand ereignet?

Die fahrlässige Verursachung einer Feuersbrunst ist ein Offizialdelikt. Es muss deshalb von Amtes wegen verfolgt werden. Bei allen grösseren Sachschäden mit Feuerwehreinsätzen finden polizeiliche Ermittlungen statt. Ziel ist es, die Brandursache zu klären. Dazu wird die Baustelle minutiös untersucht. Sämtliche Personen werden einvernommen, die zur Brandentstehung Auskunft geben können. Dies kann sehr umfangreich und zeitraubend werden.

Die Einhaltung der einfachen Regeln schützt

Das VKF-Merkblatt informiert über die verschiedenen Brandrisiken und Schutzmassnahmen. Mit den dazugehörigen Checklisten haben Vorgesetzte und Arbeitnehmende ein einfaches Arbeitsinstrument in der Hand und die wichtigsten Schutzmassnahmen immer vor Augen. Eine korrekte Anwendung der praktischen Tipps verhindert Schäden. Falls gleichwohl ein Brand entsteht, helfen die ausgefüllten Checklisten aufzuzeigen, dass die nach den Umständen gebotenen Brandverhütungsmassnahmen getroffen wurden. In straf- und zivilrechtlichen Verfahren kann dies einen Unterschied machen. Die dokumentierten Massnahmen entlasten die Handwerker/innen und das Bauunternehmen und können sich somit entlastend auf den Ausgang eines Verfahrens auswirken.
Weitere Informationen: www.vkg.ch/baustellen

Vereinigung Kantonaler
Feuerversicherungen VKF
Michael Binz
Bundesgasse 20, 3001 Bern
Tel. 031 320 22 45
michael.binz@vkg.ch

AM Suisse-App

Die wichtigsten Checklisten zu Brandverhütung auf Baustellen finden sich neu auch in der von AM Suisse kürzlich lancierten App im Online-Modul «Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz» (siehe Beitrag Seite 40). Direktlinks auf das Merkblatt und weitere Checklisten sind über das Modul «Qualitäts- und Prozessmanagement» abrufbar. Die AM Suisse-App wird die vielfältigen Nachweispflichten der Unternehmer/innen und deren Mitarbeitender digital erheblich vereinfachen.
Nähere Informationen: www.amsuisseapp.equasio.com   ■