September 2021
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Aussergewöhnliches gemeistert

Treppen und Geländer

Einzigartigkeit, Qualität und Nachhaltigkeit – diesen Werten fühlt sich eine weltweit bekannte Luxusmarke für Accessoires verbunden. Für den Innenausbau ihres Ladengeschäfts in Zürich hat das Unternehmen Partner gewählt, die eben diese Werte zum Ausdruck bringen sollen. Die SWM Metallbautechnik AG hat mit der Ausführung von Treppenaufgang und Bodeneinlagen einzigartige Metallbauarbeiten in höchster Qualität nachhaltig realisiert.


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Eine aussergewöhnliche Treppe mit einem edlen Geländer erschliesst das Obergeschoss.
Eine aussergewöhnliche Treppe mit einem edlen Geländer erschliesst das Obergeschoss.

Treppen und Geländer

Aussergewöhnliches gemeistert

Einzigartigkeit, Qualität und Nachhaltigkeit – diesen Werten fühlt sich eine weltweit bekannte Luxusmarke für Accessoires verbunden. Für den Innenausbau ihres Ladengeschäfts in Zürich hat das Unternehmen Partner gewählt, die eben diese Werte zum Ausdruck bringen sollen. Die SWM Metallbautechnik AG hat mit der Ausführung von Treppenaufgang und Bodeneinlagen einzigartige Metallbauarbeiten in höchster Qualität nachhaltig realisiert.

Text: Iris Diem / Bilder: Bauherrschaft und SWM

Der Auftrag an die SWM Metallbautechnik AG lässt sich mit einem Wort charakterisieren: Aussergewöhnlich. Bereits die Planung im international zusammengesetzten Team war nicht alltäglich. Die Metallbauspezialisten*innen aus Biglen trafen sich an Bildschirmsitzungen mit dem Treppenbauer aus der Nähe Rom, dem Ingenieur aus Manchester und den zwei Architekten aus Paris und Genf. Und – in der Realisierungsphase fand SWM perfekte Lösungen für aussergewöhnliche Herausforderungen im Metallbau. Die Arbeiten wurden im April 2021 abgeschlossen, das Ladengeschäft im Mai eröffnet.

 

Die Befestigung der Ornamente erfolgte durch Verklebung des Stahlbolzens im Kernloch.
Die Befestigung der Ornamente erfolgte durch Verklebung des Stahlbolzens im Kernloch.

Unterkonstruktion für Freiform-Treppe

Die rund acht Meter lange, sich in freier Form nach oben windende Treppe aus geschliffenem und poliertem Terrazzo, ist das architektonische Highlight im Raum. Ihre Entwicklung, Herstellung und Montage jedoch bildete für die Metallkonstrukteure eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Die spezielle freie Form – deren Treppenlauf einem langgezogenen «S» nahekommt, die variablen Radien, die teilweise frei auskragenden Stufen sowie die speziellen Formen und die Kunstfaserarmierungen unter einen Hut zu bringen, erforderte viel Innovationsgeist und entsprechende Erfahrung.
Für diese Treppe hat SWM eine rund drei Tonnen schwere Unterkonstruktion aus RHS-Rohren, HEB-Profilen und Abkantblechen mit Gesamttoleranzen von maximum +/– 3 mm gebaut. Der Grundriss der Konstruktion wurde für die Vormontage auf Blech graviert und mittels dieser Schablone im Massstab 1:1 im Werk in Biglen aufgebaut. Die Endmontage erfolgte zeitoptimiert in Segmenten, mit einem speziellen Hebegerät aus dem Unternehmen SWM. Verankert wurde die Unterkonstruktion in Boden und Decke, drei Stützen dienen zusätzlich als Deckenauflager.
  

Ausschnitt des 3D-Planes der SWM Metallbautechnik, der in Zusammenarbeit mit den Architekten und Ateliers Romeo (Designer der Metallkonstruktion) sowie deren Vorlagen entstanden ist.
Ausschnitt des 3D-Planes der SWM Metallbautechnik, der in Zusammenarbeit mit den Architekten und Ateliers Romeo (Designer der Metallkonstruktion) sowie deren Vorlagen entstanden ist.

 

 

«Ihre Entwicklung, Herstellung und Montage jedoch bildete für die Metallkonstrukteure eine nicht zu unterschätzende Herausforderung.»  

«Schwebendes» Ornament-Geländer mit Holzhandlauf

Das Geländer mit seinen 104 Ornamenten wurde zusammen mit den Architekten in Paris und Genf auf einer 3D-Planungsplattform entwickelt. In rund 100 Arbeitsstunden sind die einzelnen Ornamente mit CNC-Maschinen aus 30 mm starken Edelstahl-Blechplatten gefräst worden. Als sehr anspruchsvoll zeigte sich die Verbindung zwischen Geländer und Treppe. Da die Ornamente und deren Auflagefläche exakt dem Treppenverlauf folgen, wurden diese vor Ort mit einem 3D-Laser auf der Treppenwange eingemessen und angezeichnet. Die exakte Bohrung für den Einsatz und die Verklebung des Rundbolzens – durch den Stein hindurch, in die Hartbetonwange – erfolgte mit einem Diamant-Kronenbohrer. Passend zum Treppenlauf wurde das durchlaufende Aufnahmeprofil für den mit einer Längsnute versehenen Holzhandlauf in freier Form gebogen und mit dem Ornament verschweisst. Der Holzhandlauf selbst wurde nach Schablonen vorgebogen und vor Ort in exakte Form gebracht, anschliessend gebürstet und lackiert.  

Vormontage der Treppe im Werk. Gut zu erkennen sind auch die Stahlstützen in der Treppenmitte.
Vormontage der Treppe im Werk. Gut zu erkennen sind auch die Stahlstützen in der Treppenmitte.

Feinschliff und Speziallack

Sämtliche Edelstahl-Ornamente sind allseitig geschliffen und gebürstet. Für die Endbehandlung mit einem Speziallack hat sich der SWM-Betrieb in Biglen zeitweilig in ein «Farb- und Chemielabor» verwandelt. Gestützt auf die Rezeptur des Ladenbauers haben die Metallspezialisten die Komponenten für den Lack in Eigenregie beschafft und gemischt.

 

Die zum Teil ovalen, im Boden eingelegten Messingprofile schaffen die Trennung zwischen Teppich und Steinboden.
Die zum Teil ovalen, im Boden eingelegten Messingprofile schaffen die Trennung zwischen Teppich und Steinboden.

150 Laufmeter Messingprofile im Boden

Aussergewöhnliches steckt auch im kleinen Detail: Im Zürcher Ladengeschäft waren an sechs Positionen hochkantig stehende, oval gestaltete Messingringe in den Boden einzulegen, dies für die Einfassung von Teppichen und Parkettböden. Für diese Messingringe kam ein entsprechend legiertes Flachprofil von 20 x 5 mm zur Anwendung. Die ovalen Elemente mit integrierten Kreisen und Weichenausbildungen wurden in Zusammenarbeit mit den Architekten aus Paris und Genf geplant. Die Montage dieser Zierprofile – insgesamt 150 Laufmeter – erfolgte auf den rohen Boden, nach Achs- und Kotenangaben mit einer Toleranz von +/– 1 mm. Die Position der Elemente am Boden mussten mit dem Deckenfries übereinstimmen, die Rundungen der Messingbänder hatten den nachträglich eingelegten, vorgefertigten Elementen des Parkettbodens zu entsprechen und waren auf spezielle Bodenhöhen und unterschiedliche Querschnitte abzustimmen.   ■

Bautafel 

Objekt:

Markengeschäft für Accessoires, Zürich

Architekt:

Christen & Cie Architectes, Genf

Ingenieur:

boog fassadeningenieure GmbH, Gümligen

Lieferant und Installateur der Terrazzo-Treppe: 

Ateliers Romeo, Trani (IT) mit der Terrazzo 3D-Technik

Stahl- und Metallbau:

SWM Metallbautechnik AG, Biglen

Das Fachregelwerk Metallbauerhandwerk – Konstruktionstechnik enthält im Kap. 2.38.1 wichtige Informationen zum Thema «Geländer.»