Vielseitiger Metallbau mit technischen Finessen
Fenster, Türen und Verglasungen
Die edel wirkende Aussenhaut des neuen «Campus» der Siemens Building Technologies in Zug besteht zu einem grossen Teil aus Metall und Glas. Dieser Beitrag fokussiert auf die umlaufende, raumhohe Pfosten-Riegel-Fassade im Erdgeschoss sowie auf das Vordach und die Überdachung im Innenhof.
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Fenster, Türen und Verglasungen
Vielseitiger Metallbau mit technischen Finessen
Die edel wirkende Aussenhaut des neuen «Campus» der Siemens Building Technologies in Zug besteht zu einem grossen Teil aus Metall und Glas. Dieser Beitrag fokussiert auf die umlaufende, raumhohe Pfosten-Riegel-Fassade im Erdgeschoss sowie auf das Vordach und die Überdachung im Innenhof.
Der «Campus», wie das neue Bürogebäude genannt wird, bietet Platz für rund 1000 Arbeitsplätze. Hier durfte Ruch für Siemens seine Kompetenz unter Beweis stellen. Das Altdorfer Metallbauunternehmen verantwortet die Planung, Realisation und Montage der umlaufenden, raumhohen Pfosten-Riegel-Fassade mit den Aussen- und Karusselldrehtüren im Erdgeschoss, das Vordach beim Haupteingang sowie das Glasdach im Innenhof. Bei allen Komponenten kam zeitgemässe, hochstehende Metallbautechnik zur Anwendung.
Spezielle Pfosten-Riegel-Fassade
Der enge Raster der Pfosten-Riegel-Konstruktion entspricht demjenigen der sechsgeschossigen Fassade, lediglich die Felder mit den Karusselltüren erstrecken sich über zwei Feldbreiten. Die integrierten Notausgangstüren (nach SN EN179) sind mit modernster Technologie ausgestattet, um den hohen Ansprüchen der Gebäudesteuerung gerecht zu werden. Sie öffnen gegen aussen (in Fluchtrichtung) und sind als Einsatzelemente in der Pfosten-Riegel-Konstruktion eingesetzt. Zudem entsprechen alle Aussentüren der Einbruch-Widerstandsklasse RC2.
Die Karusselltüren sind jeweils zur Hälfte in den Raum geschoben und schliessen mit filigranen, thermisch getrennten Blechzargen an die Pfosten-Riegel-Konstruktion an.
In technischer Hinsicht als sehr speziell sind die vertikal verlaufenden Lisenenprofile zu bezeichnen. Die optisch markanten Deckschalenprofile mit einer Breite von 80 mm und einer Bautiefe von 185 mm wurden objektspezifisch von Ruch entwickelt und für dieses Objekt stranggepresst. Das überdimensionale, aufgeklipste Deckschalenprofil weist beidseitig eine durchlaufende Vertiefung auf, in welcher die Laufschienen der Aussenbeschattung flächenbündig eingesetzt sind. Diese Entwicklung generierte der Erdgeschossfassade klar zeichnende Profilierungen ohne störende, ins Glaslicht stehende Schienenprofile.
Vordach über dem Haupteingang
Die Tragkonstruktion des Vordachs besteht aus statisch ausoptimierten, auskragenden Stahlträgern. Untersicht und Stirnseiten sind mit mehrfach abgekanteten Aluminiumblechen belegt. Der Blecheinteilungen entsprechen ebenfalls dem Raster der Fassade. Die vertikalen Entwässerungsrohre sind elegant und unsichtbar in die vorstehenden Lisenenprofile integriert und somit von aussen nicht sichtbar.
Glasdach im Innenhof bildet Lichtquelle
Das grosse, selbsttragende Glasdach im Innenhof vermittelt der offenen Halle eine beeindruckende Leichtigkeit. Das Dach deckt eine Fläche von 13 x 16 m ab und wirkt optisch sehr grosszügig. Die Tragstruktur besteht aus individuell gefertigten Blechträgern. Diese sind aus konisch geschnittenen, starkwandigen Blechen zu Hohlkörpern verschweisst. Die Aufsatzkonstruktion für die Verglasung entspricht einem Pfosten-Riegel-Aufbau mit kontrollierter Entwässerung. Die grossflächige Verglasung mit Feldgrössen von 2,5 x 2,5 m ermöglicht eine maximale Lichtdurchflutung des Innenraums. Um bei Bedarf den Raum komplett verdunkeln zu können, wurde unten eine Gegenzug-Verdunkelungsanlage an die Tragkonstruktion befestigt.
Thomas Zurfluh, Leiter Bau und Mitglied der Geschäftsleitung bei Ruch, leitete das Projekt. Als besondere Herausforderung hebt er das enge Zeitfenster für die Montage der Erdgeschossfassade hervor. Weil das Gebäude innerhalb von zwei Jahren gebaut wurde, waren die Montagezeiten für alle Unternehmungen kurz bemessen. Eine präzise Projektplanung war deshalb äusserst wichtig. ■
Bautafel / Panneau de chantier
Objekt:
Siemens Schweiz AG, Bürogebäude, Zug
Architekt:
Burkhardt+Partner AG, Zürich
Metallbau (Erdgeschoss):
Ruch Metallbau AG, Altdorf