März 2024
März 2024
Die kubische Zersprungenheit deutet auf die agile Nutzung im Inneren des VoltAir hin.
Die kubische Zersprungenheit deutet auf die agile Nutzung im Inneren des VoltAir hin.

 

Gebäudehülle

Schwerelose Räume für neue Arbeitsvisionen

In der Berliner Voltairestrasse, unweit des Alexanderplatzes, entwickelte das renommierte Architekturbüro J.Mayer.H eine zukunftsgewandte Gewerbeimmobilie. Kernstück des Entwurfs ist die ausdrucksstarke Glasfassade, die mit einer vor- und rückversetzten Struktur die agile Nutzung im Inneren unterstreicht.

Text: Glas Trösch / Bilder: Stirling Elmendorf Photography

Mit modernster Technik ausgestattet und nachhaltiger Attitüde geplant, erzielte das knapp 30 000 m 2 grosse Gebäude die LEED-Zertifizierung Gold. BGT Bischoff Glastechnik, ein Unternehmen der Glas Trösch Gruppe, lieferte umfangreich Isolier- und Sicherheitsglaselemente, die massgeblich zu den energetischen Effizienzmerkmalen der Immobilie beitrugen und durch ein komplexes Klebeverfahren fast nahtlos Teil der Gebäudehülle wurden.
So ist in bester Berliner Lage eine Immobilie entstanden, die selbstbewusst und flexibel auf neue Anforderungen der Büroarbeit reagiert: das VoltAir. Auf einer Grundfläche von knapp 6500 m 2 entstanden multifunktionale Büro- und hochwertige Terrassenflächen, die sich durch vertikale Erschliessungsmöglichkeiten, kommunikative Raumlösungen und architektonische Agilität auszeichnen. Im Untergeschoss befinden sich gastronomische Nutzungen, die das VoltAir einladend zur Strasse und zum begrünten Innenhof öffnen und mit der pulsierenden urbanen Umgebung verbinden. Verantwortlich für den innovativen Entwurf ist das international preisgekrönte Architekturbüro J.Mayer.H.

 

Mit Sinn für Flexibilität, Weite und Details

Prägnantes Element des Gebäudeerscheinungsbildes ist das unregelmässig akzentuierte Fugengeschoss, das sich, horizontal angelegt, wie ein Spannungsriss durch das Gebäude zieht. Auf Höhe des Stadtbahnviadukts spiegelt es die Energie der Umgebung wider und reflektiert die katalysatorische Kraft des Gewerbekomplexes für New Work. Diesen Aspekt betont auch die zentrale Gestaltungsidee des kubistisch anmutenden Entwurfs: die vor- und rückversetzte Glasfassade. Sie erlaubt einen Blick in das Innere, das durch bewegliche Raumkonzepte überzeugt. Ineinander verschachtelt, wird eine Fusion von kleineren und grösseren Arbeitsclustern mit grossen Fensterflächen und Räumlichkeiten erprobt, die miteinander im Austausch bleiben und bei denen die flexible Nutzung im Vordergrund steht. Begegnungsflächen auf allen Stockwerken fördern das Communitybuilding und Networking im VoltAir.  

Die vor- und rückversetze Fassade erzeugt ein imposantes Gebäuderelief.
Die vor- und rückversetze Fassade erzeugt ein imposantes Gebäuderelief.

 

Komplexe Glaslösungen mit geklebter Glaskonstruktion

Die als Zweite-Haut-Fassade umgesetzte Gebäudehülle des VoltAir überzeugt ästhetisch wie auch funktional. Gestalterisch prägend sind vor allem die herausstehenden Glasboxen mit ihrem homogenen, fast schon schwebenden Erscheinungsbild. Dieser optische Effekt ist den bis zu 2,7 x 5,1 m grossen, geklebten Prallscheiben zu verdanken, die mit kaum sichtbaren Fugen und ohne störende Nothalter auskommen. Aufgrund der Scheibengrösse weicht die Verklebung von der technischen Zulassung für geklebte Glaskonstruktionen ab und ist deutschlandweit einzigartig. Die Qualifizierung dieses «Structural Sealant Glazing System» erfolgte auf der Basis von Versuchen und angeschlossener FE-Modellierung sowie der Durchführung des gesamten Prüfprozesses gemäss Regelwerk.

 

«Dieser optische Effekt ist den bis zu 2,7 x 5,1 m grossen, geklebten Prallscheiben zu verdanken, die mit kaum sichtbaren Fugen und ohne störende Nothalter auskommen.»  


Die für die Erste-Haut-Fassade verwendeten Isolierglaseinheiten bieten eine effiziente thermische Isolierung sowohl in der kalten wie auch in der warmen Jahreszeit. Ein Grossteil der Gläser wurde mit der hochleistungsfähigen Schicht Silverstar Combi Selekt 74/42 T versehen. Diese verhindert ein übermässiges Aufheizen der Innenräume und sorgt – dank eines Selektivitätswerts von bis zu 1,8 – für eine sehr hohe Lichttransmission. Zu den weiteren technischen Schlaglichtern der Glasfassade zählen zudem hohe Schalldämmwerte, die besonders in Anbetracht der belebten Nachbarschaft überzeugen. Die so entstandene Glasfassade erfüllt damit nicht nur höchste technische Standards für Büroflächen, sie überzeugt auch durch ihren schwerelosen Charakter und eine zeitlose Ästhetik, die die räumliche Leichtigkeit des VoltAir unterstreicht. ■

Altes und Neues treffen beim VoltAir ästhetisch zusammen.
Altes und Neues treffen beim VoltAir ästhetisch zusammen.

 

 

Bautafel 

Objekt:

VoltAir Berlin

Bauherr:

Volt Berlin GmbH & Co. KG, vertreten durch ABG Development GmbH

Architekten:

J.MAYER.H GmbH, Berlin

Fassadenplanung:

Knippers Helbig

Produkte:

Verbundsicherheitsglas BI-Combiset Color
Isolierglas BI-Therm
SILVERSTAR COMBI SELEKT 74/42

 

Das Fachregelwerk Metallbauerhandwerk – Konstruktionstechnik enthält im Kap. 2.8 wichtige Informationen zum Thema «Warmfassaden».