Januar 2019
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Wärmebrückenfreier Stahlbau für futuristische Antarktisstation

WIDRIGE UMSTÄNDE

Rund 1000 Kilometer südlich von Südamerika entsteht die 82 Millionen Euro teure Comandante Ferraz-Antarktisstation (EACF). Sie wird von der brasilianischen Marine im Auftrag des brasilianischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie betrieben und dient als wissenschaftlicher Aussenposten. Das tragende Wärmedämmelement Schöck Isokorb verhindert, dass bei den widrigen Temperaturen und starken Winden die Wärme aus der inneren Stahlkonstruktion über die Stahlstützen abgeleitet wird.


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Mit seinem aussergewöhnlichen Entwurf konnte sich das brasilianische Architekturbüro
Estudio 41 durchsetzen. Emerson Vidigal, der Chefarchitekt von Estudio 41, sagte zu
seinem Beitrag: «Der Entwurf entspricht den Herausforderungen, die ein solch extremes
Klima an die Durchführung technologischer Arbeiten stellt. Die Ästhetik der Anlage kommt
dabei nicht zu kurz, sodass ein angenehmes und sicheres Arbeitsumfeld entsteht. Unter
Berücksichtigung der Topografie des Standorts haben wir einen Entwurf geschaffen, der die
Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt der näheren Umgebung minimiert und gleichzeitig
eine optimale Wohn- und Arbeitsumgebung bietet.»
Raum für 64 Bewohner Die Station ist in zwei Hauptblöcke unterteilt,
die entsprechend ihrer Funktion organisiert
sind. Im oberen Block befinden sich die Wohnquartiere
der 64 Bewohner, die unter anderem Schlafkabinen, Speise- und Sanitärbereiche
umfassen. Der untere Block beherbergt die zentralen Arbeitsräume, wozu 17 Labore sowie
Betriebs- und Wartungsanlagen gehören. In einer weiteren Ebene darunter befinden sich
Scheune und Garagen. Weitere Gebäudekomponenten durchlaufen und verbinden die drei
Hauptblöcke und bieten Gemeinschaftsbereiche, wie Auditorium, Cybercafé, Bibliothek,
Meeting- und Videokonferenzraum.
Stahlkonstruktion mit besonderen
Anforderungen
Die Aussengestaltung des Gebäudes berücksichtigt
drei primäre Faktoren: Temperatur, Schneetreiben und Windgeschwindigkeit. Die
Fassade ist mit verdeckt montierten, feuerverzinkten
und beschichteten Stahlblechpaneelen mit Polyurethan-Hartschaumdämmung verkleidet,
was ihren Wartungsbedarf senkt und sie beständig gegenüber den äusseren Einflüssen
macht. Um dem Wind Angriffsfläche zu
nehmen, wurde die EACF zudem aus länglichen, stromlinienförmigen und vorgefertigten
Modulabschnitten zusammengesetzt, welche dauerhaft verbunden und linear arrangiert
sind. Die Geschosse werden von einer Stahlkonstruktion getragen, die aus Trägern besteht,
die entlang einem Raster gesetzt und mit 600 ³ 1200 cm grossen Platten verkleidet wurden.
Vertikale Gitterstreben tragen die Decken.
Die Wände stehen höchstens 12 m auseinander.
All diese Komponenten ruhen auf einem System aus Stahlstützen, die das Gewicht des
Gebäudes ins Eis ableiten.